(fe). Fast 17 Monate lang mussten die Handballfans der TG Mipa Landshut auf einen Punktspiel-Sieg ihrer Lieblinge im Sportzentrum West warten. Diese Leidenszeit ist seit Samstagabend vorbei: Da ballerte der Landesligist mit einem 32:15 (12:3)-Heimsieg gegen den MTV Stadeln den aus der verkorksten Bayernligasaison hängen gebliebenen Heimkomplex weg.

Überbewertet sollte dieses Ergebnis freilich nicht werden. Denn die Gäste hatten rein gar nichts mehr mit jener bärenstarken Truppe zu tun, die den Landshutern in deren Vizemeister-Saison 2009/10 zwei Unentschieden abgerungen hatte. "Ich hätte nicht gedacht, dass es uns die Stadelner so leicht machen. Aber nach etwas Anlaufproblemen stand unsere Abwehr gut und unsere erste Welle kam mit Tempogegenstößen richtig ins Rollen", analysierte TGL-Spielertrainer Markus Böhner die erfolgreiche Heimpremiere seiner Truppe, der dadurch mit 6:0 Punkten ein makelloser Saisonstart glückte. Wie dieser zu bewerten ist, wird sich in den beiden nächsten Partien zeigen. Da warten auf die Niederbayern nämlich zwei hammerharte Auswärtsspiele in Münchberg und Cham.

Dafür konnte sich der Bayernliga-Absteiger am Samstag schon mal warm werfen. Mehr als ein besserer Sparringspartner war die junge Mannschaft aus dem Fürther Stadtteil an diesem Abend nämlich nicht. Mit Ausnahme der ersten zehn Minuten vielleicht, als die Hausherren bei ihrem Vorsatz, Tempo ins Spiel zu bringen, viel zu fahrig wirkten und sich dementsprechend viele Fehlwürfe und Ballverluste leisteten. Nach zweimaligem Rückstand spiegelte dies das magere Zwischenergebnis von 2:2 bis zur neunten Minute wider. Danach allerdings gab's kein Halten mehr bei den Rot-Weißen: Sie nutzten teilweise eklatante technische Mängel im Aufbauspiel der Mittelfranken konsequent und zogen überwiegend mit Kontern binnen acht Minuten auf 9:2 davon. Die TG-Torhüter Daniel Wendleder und Dejan Karan waren von den Gästen bis zur Pause nur ganze drei Mal zu bezwingen und angesichts eines 12:3-Halbzeitergebnisses ging es für die Schützlinge von MTV-Trainer Peter Kral nach dem Wiederbeginn nur noch um Schadensbegrenzung. Die den Nordbayern allerdings nicht wirklich gelang. Über Stationen wie 22:7 (45.) oder 26:10 (51. Minute) sahen die rund 150 Zuschauer weiterhin Einbahnstraßen-Handball in Richtung Stadelner Tor, sodass es sich Chefanweiser Böhner guten Gewissens auf der Ersatzbank gemütlich machen und er seinen Ergänzungsspielern reichlich Einsatzzeiten gewähren konnte. Das Landshuter Schützenfest ging trotzdem bis zum - für den Tabellenletzten bitteren - Ende weiter.

TG Mipa (Tore/davon Siebenmeter): Karan, Wendleder; Schwarz (1), Böhner (2), Kraus (1), Reitmeier (4), Abeltshauser (10/5), Germowitz (2), Hueber (4), Axthaler (7), Wybranietz, Schindlbeck (1). - Schiedsrichter: Baker/Jauch (Garching/Starnberg).