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Erfolgsserie der Straubing Tigers setzt sich fort - Sieg gegen Schlusslicht Nürnberg


Von Redaktion idowa

(wel) Es war ein Tag, der für die Straubing Tigers schlecht begann, aber mit einem Happy-End einen positiven Abschluss fand: Schon am Freitag morgen war Tigers-Goalie Barry Brust auf dem Weg ins Training in einen Autounfall verwickelt. Im Laufe des Tages bekam Brust Probleme im Nackenbereich und konnte deshalb nicht auflaufen.

Ein genauerer Aufschluss über die Verletzung konnte von den Verantwortlichen bis Redaktionsschluss noch nicht gegeben werden. Und die Mannschaft brauchte dann abends auf dem Eis 20 Minuten, um gegen Schlusslicht Nürnberg ins Laufen zu kommen. Dann freilich war es fast ein Spiel auf ein Tor und die Tigers drehten einen 0:1-Rückstand noch, kassierten kurz vor dem Ende doch den 2:2-Ausgleich, um sich dann in der Verlängerung doch den Sieg zu sichern.

Der Erfolgslauf der Straubinger fand somit mit dem fünften Heimsieg in Folge und dem vierten Sieg in Serie eine verdiente Fortsetzung. Denn in einer mittelmäßigen Partie bauten die Nürnberger nach der Hälfte stark ab und die nimmermüden Straubinger Bemühungen wurden am Ende doch noch belohnt - angesichts eines Schussverhältnisses von 40:19 ging der Zwei-Punkt-Erfolg auch absolut in Ordnung. Durch das Fehlen von Brust rückte Verteidiger Bruno St. Jacques wieder ins Team, bekam aber als siebter Verteidiger nur einmal Eiszeit.

Nürnberg zeigte sich zu Beginn engagiert und kampfstark. Die Franken wussten offensichtlich um die letzte Chance, noch einmal Anschluss an das Feld in der DEL zu bekommen. Sowohl vorne wie hinten boten die Tigers hingegen anfangs keine überzeugende Vorstellung. Dementsprechend verdient war auch die Führung der Gäste: Gegen die passive Abwehr der Straubinger legte Frosch mustergültig quer auch Chouinard und der schloss die Kombination der beiden Ex-Straubinger mit dem 0:1 ab. Erst langsam kamen auch die Tigers zu Chancen, aber die hatten es immerhin in sich. Bei einer Drei-gegen-Eins-Situation kratzte erst ein Nürnberger Verteidiger den Abschluss von Meunier von der Linie (14.) und Röthke scheiterte kurz vor der ersten Pause am stark reagierenden Ehelechner. Im zweiten Drittel schafften es die Tigers dann zwar, mehr Druck auf das Gehäuse von Ehelechner aufzubauen, wirklich durchschlagskräftig waren die Angriffsbemühungen aber zunächst nicht. Die größte Chance vergab Stewart, der nach einem Missverständnis zwischen Stastny und Schüle alleine auf den Torhüter zulief, aber mit der Rückhand vergab.

Der Druck der Tigers wurde im Verlauf des Mittelabschnitts dann immer größer, aber auch die Verzweiflung auf Seiten der Fans wuchs fast minütlich, angesichts der Bemühungen vor dem gegnerischen Gehäuse. Doch im fünften ÜBerzahl wurde man kurz vor Drittelende endlich belohnt, als Canzanello im Nachstochern den Puck über die Linie drückte. Und es hätte sogar noch besser kommen können, aber Sekunden vor Drittelende vergab Hussey einen weiteren Alleingang. Dass das Schussverhältnis nach zwei Dritteln deutlich für Nürnberg sprach verwunderte, denn wie das Schussverhältnis von 17:5 zugunsten der Gäste zu stande kam, bleibt ein Rätsel. Nürnberg schien schon am Ende des zweiten Drittels teilweise stehend K.O., aber die Tigers schafften es nicht, dem Gegner den Rest zu geben.

Jean-Michel Daoust hätte gleich zu Beginn des Schlussdrittels zum Helden werden können, doch der Angreifer scheiterte mit einem Penalty. Straubing marschierte gegen eine sich mittlerweile immer weiter zurückziehende Nürnberger Mannschaft bis zum Ende. Und dieser nimmermüde Wille und das leidenschaftliche Engagement wurden tatsächlich belohnt. Fünf Minuten vor dem Ende bediente Ramsay mustergültig den mitaufgerückten Osterloh und der ließ mit seinem Rückhandschlenzer Gäste-Keeper Ehelechner schlecht aussehen. Doch die Tigers brachten den Erfolg nicht über die Zeit: Das letzte Bully kurz vor dem Ende vor dem eigenen Gehäuse ging verloren und 22 Sekunden vor dem Ende verwertete Chris Collins einen Diagonalpass am langen Eck zum 2:2. Doch es gab ein Happy-end: 62 Sekunden vor dem Ende leistete sich ein Nürnberger Verteidiger an der Bande neben dem eigenen Tor einen haarsträubenden Puckverlust. Whitecotton sagte alleine vor Ehelechner danke, tunnelte den Goalie und sorgte für den Sieg. Zu diesem Zeitpunkt war Gäste-Stürmer Dusan Frosch mit einer schweren Gehirnerschütterung nach einem harten Bakos-Check bereits im Krankenhaus.

Straubing TigersGuryca - Canzanello, Elfring; Ondruschka, Bakos; Osterloh, Dotzler; St. Jacques - Schönberger, Whitecotton, Daoust; Stewart, Hussey, Röthke; Keil, Meunier, Sparre; Ramsay, Hundhammer, Germyn;

Thomas Sabo Nürnberg Ice TigersEhelechner - Leask, Walter; Kemp, Traynor; Butenschön, Schüle - Collins, Stastny, Oblinger; Frosch, Chouinard, Joseph; B. Leeb, G. Leeb, Barta; Grygiel, Barta, Ehliz;

Tore0:1 (8:42) Chouinard (Frosch, Schüle - 4-4), 1:1 (37:57) Canzanello (Röthke, Stewart - 5-4), 2:1 (54:48) Osterloh (Ramsay, Germyn), 2:2 (59:38) Collins (Chouinard, Leask - 6-5), 3:2 (63:58) Whitecotton (Sparre); Strafminuten: 6 - 10;
Schiedsrichter: Danny Kurmann (Schweiz);
Zuschauer: 4.551.

TRAINERSTIMMEN
Peter Draisaitl (Trainer Nürnberg): "Wir haben im ersten Drittel ganz gut gespielt. DAs zweite Drittel war dann schlecht, wir waren fast durchgehend im eigenen Drittel, hatten zu viele leichte Scheibenverlust in der neutralen Zone. Immerhin: Im Schlussdrittel haben wir uns gefangen und konnten, wenn auch vielleicht etwas glücklich, einen Punkt mitnehmen. Der Sieg für Straubing geht am Ende im Großen und Ganzen sicher in Ordnung."

Dan Ratushny (Trainer Straubing): "Nürnberg ist sehr gut gestartet, Guryca war in dieser Phase sehr stark. Im zweiten und dritten Drittel haben wir sehr gut gespielt, hatten nur Probleme mit dem Abschluss. Wir sind glücklich mit den zwei Punkten."