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Gut gespielt und trotzdem 3:6 verloren - Tigers scheitern immer wieder an Goalie Dshunussow


Von Redaktion idowa

(wel) Die Siegesserie der Straubing Tigers ist gerissen: Im letzten Spiel im November hat es die Niederbayern beim 3:6 in Wolfsburg dann doch erwischt.

Allerdings spiegelt das Ergebnis keinesfalls den Spielverlauf wieder, die Tigers erwischten in Niedersachsen eher einen gebrauchten Tag. Obwohl man keinesfalls schlechter war und eine Vielzahl an Torchancen hatte, musste man geschlagen die Heimreise antreten. Das sah auch Rene Röthke im Interview auf Eurosport so: "Das war eine bittere Niederlage. Wir haben 60 Minuten gut gespielt. Es war eine ausgeglichene Partie. Wir hatten hochkarätige Chancen, aber Wolfsburg hat seine Möglichkeiten effizienter genutzt."

Außerdem erlaubte man den Gastgebern durch individuelle Fehler zu viele leichte Tore und hatte an diesem Abend auch das Glück nicht gerade gepachtet. So erzielten die Wolfsburger durchaus kuriose Treffer, wobei das Defensiv-Verhalten der Tigers insgesamt und auch Torhüter Barry Brust an diesem Abend verbesserungswürdig waren. Es zeigte sich also, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, gleichwohl die Niederlage beim deutschen Vizemeister insgesamt kein Beinbruch ist.

Ratushny: "Sind sehr enttäuscht"
Lediglich die Entstehungsgeschichte und der Spielverlauf darf in die Kategorie "absolut unnötig" eingeordnet werden, denn sowohl in Sachen Spielverlauf, Chancen- wie auch Schussverhältnis (23 Wolfsburg, 41 Straubing) hatten die Gäste klar die Nase vorne und Wolfsburg konnte sich bei Torhüter Daniar Dshunussow bedanken, dass die Punkte in der VW-Stadt blieben. Straubings Coach Dan Ratushny meinte: "Wir haben im ersten und letzten Drittel sehr gut gespielt. Im zweiten Drittel haben wir leider ein paar mentale Fehler gemacht, die uns leider die Punkte gekostet haben. Wir sind jetzt sehr enttäuscht, aber müssen aus dem Spiel lernen." Pavel Gross sah ebenfalls einige Fehler bei seiner Mannschaft, aber auch einen verdienten Sieg. Für Barry Brust und Co. hatte der Wolfsburgs Trainer ein letztlich wenig tröstendes Kompliment: "Straubing war sehr giftig und läuferisch stark."

Das erste Drittel stand ganz klar im Zeichen der Tigers. Daniel Sparre vollstreckte mit einem überraschenden Handgelenksschuss nach Vorlage von Carsen Germyn gleich im ersten Powerplay nach knapp fünf Minuten zur Führung, und fortan hatten die Gäste eigentlich alles im Griff. Wolfsburg kam kaum ins Spiel, die Tigers hatten mehrfach die Möglichkeit, die Führung auszubauen. Einzig Wolfsburgs Goalie Daniar Dshunussow und der Abschluss der Tigers stand einem höheren Ergebnis im Weg.

Diesmal kein Scheibenglück
Und so kamen die Gastgeber mit ihrer ersten und einzigen Chance im ersten Drittel zum Ausgleich. Bei eigener Unterzahl hatten die Tigers eigentlich den Puck schon sicher, brachten diesen aber nicht weg und Furchner traf zum 1:1. Ein Ergebnis, das den Grizzly Adams wahrlich schmeichelte. Doch die Tigers mussten noch einen Nackenschlag hinnehmen: Kurz vor Drittelende humpelte Verteidiger Sebastian Osterloh verletzt in die Kabine, konnte aber zum zweiten Drittel wieder auf das Eis zurückkehren.

Aber das begann denkbar schlecht für die Gäste: Germyn verlor im Zweikampf an der Bande im eigenen Drittel den Schläger, John Laliberté kam so an den Puck, brachte die Scheibe vors Tor und dort fälschte Patrick Davis unhaltbar für Brust ab. Die Tigers antworteten mit wütenden Angriffen, aber das Scheibenglück der letzten Spiele war den Niederbayern dieses Mal nicht hold. Und als nach einem schlechten Wechsel auf einmal drei Wolfsburger frei vor Brust auftauchten, stand es auch schon 3:1. Gegen Davis konnte Brust zwar noch halten, aber gegen den Nachschuss war er machtlos. Als die Tigers dann äußerst umstritten in doppelte Unterzahl gerieten, machte Hospelt in der 35. Minuten auch schon die Vorentscheidung klar. Erneut fiel der Treffer nach einem Pfostenschuss im Nachschuss.

Zwei Alleingänge vergeben
Zwar gaben sich die Tigers nicht geschlagen, kamen nach Videobeweis auf 2:4 heran, aber schon 23 Sekunden später schlugen die Gastgeber nach Brust-Fehler erneut zu. Der brachte mit einem Fehlpass neben dem eigenen Tor die Wolfsburger ins Spiel, blieb zwar gegen den ersten Schuss noch Sieger, aber Dzieduszycki sorgte mit dem Nachschuss für den erneuten Drei-Tore-Abstand.

Doch die Tigers gaben sich immer noch nicht auf und kamen durch Hussey prompt im Schlussdrittel auf 3:5 heran. Und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten Meunier und Stewart ihre Alleingänge unmittelbar danach verwandelt. So musste erstmal Gastgeber-Coach Pavel Gross eine Auszeit nehmen, um sein Team neu zu sortieren. Das gelang ihm insofern nicht, da es auch danach quasi ein Spiel auf ein Tor war. Die Tigers entfachten teilweise sogar bei Fünf-gegen-Fünf ein Feuerwerk in Richtung Wolfsburger Tor, einzig von Erfolg war der Dauerdruck nicht mehr gekrönt. Im Gegenteil: Per Empty-Net-Goal machte Kai Hospelt den viel zu hoch ausgefallenen Sieg der Gastgeber endgültig klar.