Landshut

Sieger steht fest – Kandidat nicht

Koenig-Stiftungsvorstand: Dank Los ist die Ausschussgemeinschaft am Zug


OB Alexander Putz präsentiert den Sieger des Losentscheids: Die Ausschussgemeinschaft darf einen Kandidaten für den Koenig-Stift

OB Alexander Putz präsentiert den Sieger des Losentscheids: Die Ausschussgemeinschaft darf einen Kandidaten für den Koenig-Stiftungsvorstand benennen. Laut AG-Sprecher Norbert Hoffmann wird dies nicht zwangsläufig ein Stadtratsmitglied sein; auch ein Externer sei "auf jeden Fall eine Option".

And the winner is ... Ausschussgemeinschaft ! Eine sehr spezielle Auslosung sorgte am Freitag im Plenum zum Ende des öffentlichen Teils nach gut viereinhalb Stunden zumindest für jene knapp bemessene Portion Lockerheit, die vor dem Hintergrund des traditionell erbittert diskutierten Themas Koenig-Stiftung möglich war (bevor sich übrigens noch ein rund zweistündiger nichtöffentlicher Teil anschloss). Wie berichtet, gilt es einen freien Sitz im Stiftungsvorstand zu besetzen, und angesichts der Tücken des legendären Hare-Niemeyer-Verfahrens musste gelost werden - zwischen CSU, Freien Wählern und eben der fünfköpfigen, sehr bunten Ausschussgemeinschaft (AG), die sich aus den beiden ÖDP-Stadträtinnen Christine Ackermann und Elke März-Granda, Robert Neuhauser (Bayernpartei), Margit Napf (parteilos) sowie FDP-Mann Norbert Hoffmann zusammensetzt.

Dass Tätigkeiten im Kontext mit dem Erbe von Fritz Koenig nicht dringend ein steter Quell der Freude und Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität des jeweiligen Protagonisten sind, hat sich inzwischen ja international herumgesprochen. Und so lag in den Minuten vor dem Losentscheid eine eigenartige Stimmung in der atemberaubend schlechten Raumluft des Plenarsaals. Keineswegs jeder, der dafür in Frage kam, verzehrte sich nach der Chance, in jenen Stiftungsvorstand einzuziehen, über dessen filmreifes Binnenleben er schon mehr gelesen hatte, als er jemals wissen wollte.

Die Entscheidung rückte näher, und als Oberbürgermeister Alexander Putz den städtischen Rechnungsprüfer Robert Hentschel kurzerhand zur Losfee ernannte, hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können. Hentschel griff ins Körbchen mit den drei Losen, zog eines und gab es dem Oberbürgermeister. Dieser hielt den Zettel im Stile von DFB-Präsident Grindel bei der Pokalauslosung in die Kamera und verkündete mit fester Stimme und dem obligatorischen feinen Putz-Lächeln: "Ausschussgemeinschaft!" Alle Blicke richteten sich nun auf Norbert Hoffmann, möglicherweise erwarteten nicht wenige Stadtratskollegen, dass er sich gerührt bedanken und so etwas wie "Ich nehme das Los an, vielen Dank für das Vertrauen" sagen würde.

Doch der Liberale sagte erst mal gar nichts und schaute so drein, als ob die Floskel, derzufolge jemand sein Glück einfach nicht wahrhaben will, exklusiv für ihn erfunden worden wäre. Schließlich akzeptierte Hoffmann seinen Sieg: "Wir werden jetzt in Ruhe Gespräche führen."