Neue bayerische Küche

Neben Mehlspeisen gibt's viel Herzhaftes.

Von Rita Neumaier

An dieser Stelle geben LZ-Redakteure ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Dieses Mal geht es um ein unterhaltsames Kochbuch.

Kürzlich wollte ich ein Rehragout machen. Dazu habe ich meinen ganzen Bestand an Kochbüchern durchgeblättert. Aber Fehlanzeige! Mir fiel jedoch ein Werk der bayerischen Kochkunst in die Hände, das erst im September erschienen ist. Es heißt: "Mein Bayern. Neue Wege in der Bayerischen Küche" und stammt von Andreas Schinharl. Der kommt aus Straubing und ist gelernter Koch und Metzger. Er ist viel in der Welt herumgekommen, hat in Drei-Stern-Restaurants gearbeitet, war beim Münchner Oktoberfest Küchenchef bei Käfer und ist seit 2015 Geschäftsführer und Küchenchef in Käfers Restaurant Gut Kaltenbrunn am Tegernsee.

"Lernen S' ein bisserl Geschichte!"

In Schinharls Kochbuch gibt es 80 Rezepte, die auch auf ganz traditionellen Gerichten aufbauen, wie Buchteln in Vanillesoße (bei uns heißen die allerdings Rohrnudeln). Alles illustriert mit Fotos von Silvio Knezevic, die sofort Appetit machen. Für Menschen, die gerne essen und genauso gerne lesen, ist dieser Band ein Schmöker, an dem man schon mal hängenbleibt.

Andreas Schinharl freut sich auch über einen Krautkopf.

Denn der Koch, selbst von barocker Genießerstatur, erzählt so einiges, das ihn zu seinen Gerichten inspiriert hat. "Je älter ich werde, desto einfacher koche ich", sagt der 51-Jährige. Über seine Philosophie des Kochens spricht Andreas Schinharl beispielsweise auch in einem Interview und schreibt über seine Lieferanten oder über das Schwammerlsuchen.

Ich habe in diesem Kochbuch so allerhand gefunden das man am liebsten gleich nachkochen würde. Sogar Wildgerichte gibt's, wie Gebackene Hirschleberknödel, Gesottene Schulter von der Wildsau oder Gesurte Rehzunge. Dazu herzige Foto von Rehen und Hirschen im Schnee. Bloß ein Rezept für Rehragout ist nicht dabei. Das habe ich ganz woanders gefunden: im guten alten Bayerischen Kochbuch von Maria Hofmann, das hier auch schon mal ein Tipp war.