Landshut

Ganz schön auf Kante genäht

Eisstadion-Sanierung ab 2019: Stadt und EVL planen auf Hochtouren


Ein Blick in die Zukunft: So soll das Landshuter Eisstadion nach der Sanierung im Herbst 2022 aussehen.

Ein Blick in die Zukunft: So soll das Landshuter Eisstadion nach der Sanierung im Herbst 2022 aussehen.

Innerhalb einer Woche gab es zuletzt wieder einmal zwei atmosphärische "Feiertage" im Eisstadion am Gutenbergweg. Knapp 4000 Fans säumten Ende Oktober im Oberliga-Derby gegen Rosenheim die Ränge, und auch gegen Regensburg am Freitagabend wurde eine stattliche Zuschauerzahl erwartet. Hinter den Kulissen indes laufen bereits mit Hochdruck die Planungen für die grundlegende Sanierung der altehrwürdigen Spielstätte - Kostenpunkt: 21,7 Millionen Euro.

Die besondere Herausforderung des Großprojekts besteht darin, dass es bei laufendem Spielbetrieb realisiert wird. Konkret: In den Sommerhalbjahren von 2019 bis 2022 soll das Stadion in vier präzise getakteten Bauabschnitten modernisiert werden, während in den Wintermonaten wie gewohnt Eishockey gespielt wird. Zu Beginn der Saison 2022/23 soll das Schmuckkästchen mit einer Kapazität von 4750 Plätzen fertig sein, inklusive neuer Dachkonstruktion und neuer Stehtribüne auf der Ostseite.

Schon die erste Etappe der Sanierung ist terminlich auf Kante genäht. Freitag Mittag fand im Rathaus eine Besprechung zwischen Verantwortlichen der Stadtverwaltung und des EVL statt. Wie Baureferent Johannes Doll auf LZ-Anfrage sagte, sei geplant, Anfang April das Eis abzutauen, die Gerüste aufzustellen und alsbald mit der Demontage des Dachs zu beginnen. Mögliches Problem dabei: Je erfolgreicher das Oberliga-Team des EVL in den Playoffs abschneidet, umso weniger dürfte der Wunschtermin für den Sanierungsstart zu halten sein.

Die Playoffs beginnen zwar schon Mitte März, können sich aber - sollte der EVL das Finale erreichen - maximal bis 30. April hinziehen. Beruhigende Botschaft des Baureferenten für die Fans: Sollte dieser Fall eintreten, werde man selbstverständlich nicht das Dach abbauen, während der Eislaufverein vor den alles entscheidenden Spielen dieser Saison steht, sondern mit den relevanten Arbeiten warten und erst mal alles vorbereiten.

Nervenkitzel für alle Beteiligten

Auch der Blick in den Herbst verspricht Nervenkitzel für alle Beteiligten. Als Termin für die "Nutzungsaufnahme" unter dem neuen Dach sei der 7. Oktober 2019 avisiert, berichtet Doll. Das ist ein Montag, was mit Blick auf die Gesetzmäßigkeiten des Eishockey-Kalenders bedeutet, dass das erste Heimspiel der Saison 2019/20 am Freitag, 11. Oktober, stattfinden könnte.

Legt man den diesjährigen Oberliga-Spielplan mit Saisonbeginn am letzten September- Wochenende zugrunde, würde dies bedeuten, dass der EVL die ersten beiden Heimspiele nicht planmäßig austragen kann. Alternativ kommt nach den Gepflogenheiten der Branche der Tausch des Heimrechts mit dem jeweiligen Gegner in Frage oder auch die schlichte Verlegung der Partien auf einen späteren Zeitpunkt.

Eine mittelgroße Sorge der Landshuter Zuschauer erscheint damit jedenfalls aus heutiger Sicht eher unbegründet: dass der Eislaufverein seine Heimspiele über mehrere Wochen irgendwo anders in der Region austragen muss. Der Baureferent hält den Sanierungszeitplan für durchaus ambitioniert, aber realistisch. Es dürfe halt, warnt Doll, nichts Gravierendes dazwischenkommen - etwa ein Unfall oder die Insolvenz einer beteiligten Firma.