Landshut

Der Junior macht’s

Stadträte bestätigen Dultsenat – Sitzungsteilnehmer spricht von „schwarzer Stunde“


Das große Festzelt auf der Frühjahrsdult wird dieses Jahr erwartungsgemäß von Franz Widmann betrieben.

Das große Festzelt auf der Frühjahrsdult wird dieses Jahr erwartungsgemäß von Franz Widmann betrieben, im Herbst kommen Franz Widmann junior und Helmut Krausler zum Zug.

Die Würfel sind gefallen: Nach einer fünfstündigen nichtöffentlichen Sondersitzung am Freitag über die Festzeltvergabe für die Bartlmädult im August haben die Stadträte die Entscheidung des Dultsenats, das große Festzelt an Franz Widmann junior und Helmut Krausler zu vergeben, bestätigt. Werner Huber wird wie gewohnt das Hendlzelt betreiben. Das Weißbierzelt bleibt bei Christian Krämmer. Peter Vorholzer geht damit leer aus.

Zur Sitzung am Freitag kam es, da Vorholzer das bisherige Dultvergabeverfahren der Stadt mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Regensburg im März vergangenen Jahres gekippt hatte und elf Stadträte die jüngste Entscheidung des Dultsenats zur Festzeltvergabe einer weiteren Prüfung unterziehen ließen. Das Verwaltungsgericht rügte damals, dass bestimmte Kriterien, die der Entscheidung des Dultsenats zur Frühjahrsdult zugunsten Widmann und gegen Vorholzer nur aus der Erfahrung heraus beurteilt wurden, und die Auswahl mangels pflichtgemäßer Ermessensentscheidung der Stadt rechtswidrig sei. Der Eilantrag Vorholzers zur Frühjahrsdult 2015 wurde zwar vom Verwaltungsgericht abgelehnt, im Zuge dessen wurde die Stadt aber angewiesen, das künftige Vergabeverfahren zu überarbeiten. Nachdem das Festzelt auf der Frühjahrsdult im April dieses Jahres erwartungsgemäß wieder an Franz Widmann vergeben wurde, ging der Zuschlag für die Bartlmädult im August aber nicht an Vorholzer, sondern an Franz Widmann junior und Gastronom Helmut Krausler. Diese Entscheidung überraschte deshalb zunächst, da für die Bartlmädult die Verwaltung in ihrer Vorlage eine Empfehlung für Peter Vorholzer abgegeben hatte. Auf die Entscheidung des Dultsenats reagierten daraufhin elf Stadträte und stellten einen Nachprüfungsantrag, weshalb am Freitag noch einmal die Vergabe für alle drei Zelte überprüft werden musste. Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts.

Die fünfstündige Debatte sei am Freitag "zum Teil emotional" geführt worden, sagte Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU) gegenüber der LZ. "Insgesamt", so Rampf weiter, "war ich aber überrascht, dass das Ganze so sachlich abgelaufen ist." Die Entscheidung pro Widmann junior hätten diverse Stadträte unter Verweis auf notwendige Innovationen begründet. "Einige meinten, es tut auch einer Dult gut, wenn man mal neue Wege geht." Von einer "schwarzen Stunde für den Stadtrat" sprach hingegen ein Teilnehmer der Sondersitzung, der gegenüber der LZ davon ausging, dass es zu einem weiteren Rechtsstreit kommen werde: "Die Sache wird uns noch auf die Füße fallen."

"Warten jetzt die schriftliche Bestätigung ab"

Dass die Festzeltfrage jetzt endgültig vom Tisch ist, darf unter diesen Umständen und ihrer Vorgeschichte bezweifelt werden. Die Befürchtung, dass die Entscheidung des Stadtrats weitere juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnte, lassen auch die Reaktionen der Wirte erahnen. Vor allem bei Franz Widmann junior, über den kurz vor der Entscheidung am Freitag noch ein pikantes Detail auf den Tisch kam - konkret ging es um einen Vorfall, den die Polizei am 5. Oktober 2015 veröffentlichte und bei dem nach LZ-Informationen Widmann junior als "rücksichtsloser Autofahrer" maßgeblich beteiligt war -, war die Stimmung zwar gelöst. Weit aus dem Fenster lehnen wollte er sich aber nicht. Trotz der Entscheidung des Stadtrats wollte sich der Jungunternehmer noch bedeckt halten "bis wir einen offiziellen schriftlichen Bescheid von der Stadt haben." So lange möchte sich Widmann junior zur Sache nicht mehr äußern. "Wir freuen uns jetzt erst einmal ungemein, dass die Anspannung weg ist und der Stadtrat die Entscheidung des Dultsenats, unser Angebot anzunehmen, bestätigt hat", sagte der Festwirt in spe. Widmann junior, der seit zehn Jahren im elterlichen Festzeltbetrieb dabei ist, sieht die Zeit gekommen, mit Helmut Krausler einen eigenen Festzeltbetrieb zu führen. "Jetzt können wir anfangen, zu planen und technische Details zu klären. Es ist schön, dass jetzt wieder ein geregelter Tagesablauf einkehren kann."

"Es gibt keinen Krieg zwischen uns"

Werner Huber, der sich mit seiner Bewerbung gegen seinen Konkurrenten, den Caterer Alexander Tremmel, durchsetzen konnte, hielt sich ebenfalls zurück. "Zunächst: Das neue Vergabeverfahren der Stadt und die damit verbundene Überprüfung der Entscheidung sind völlig legitim." Auch mit der neuen Konkurrenz habe Huber, der seit 27 Jahren eine Hendlbraterei auf der Dult betreibt, kein Problem. "Es gibt da keinen Krieg", sagte er. Im Zuge dessen sei es jetzt aber gut, endlich Planungssicherheit zu haben und arbeiten zu können. Allerdings: "So lange die Verträge noch nicht unterschrieben sind, möchte ich mich zu dem Thema nicht weiter äußern."

Konkurrent Alexander Tremmel, der sich zum ersten Mal beworben hatte, sah die Entscheidung gegen ihn gelassen, kündigte aber an, weiterhin mit einem neuen Konzept auf die Dult drängen zu wollen: "Wir werden uns wieder bewerben", sagte er.

Tremmel sieht die Auswahl für die Besucher auf der Dult durch "drei sehr ähnliche Konzepte" sehr begrenzt. "Das ist sehr schade", sagte der Caterer, der seit Mitte Oktober im Alten Schlachthof mit gehobener Wirtshausküche unter dem Namen "Sophie's Alm" für Furore sorgt. Ähnliches will Tremmel auf der Dult anbieten. "Wir wollen was bewegen. Die Dult ist schon ein Traum und ein Ziel von mir", sagte der Caterer, der seit drei Jahren ein Zelt auf dem Volksfest Hallbergmoos betreibt.

"Die großen Bierzelte gibt es doch weiterhin"

Warum sich der Stadtrat gegen seine Bewerbung entschieden hat, obwohl er vonseiten der Stadt für seine Bewerbung gelobt und auch darin bekräftigt wurde, könnte nach Tremmels Angaben an seiner fehlenden Ortsansässigkeit gelegen haben, die er zwar nachreichen konnte, bei der Entscheidung am Freitag aber keine Berücksichtigung mehr gefunden haben könnte.

Das Vergabekriterium, dass die Dult für jeden bezahlbar bleiben müsse, sei für Tremmel hingegen ein falsches Argument. "Es gibt es doch auch weiterhin großen Bierzelte." Seine Philosophie der gehobenen Wirtshausküche in einem Zelt, in dem er unter anderem auch Flaschenweine anbieten will, soll keinesfalls andere Konzepte abwerten oder ausstechen. Wenn es nach Tremmel geht, soll künftig mehr Vielfalt den Reiz einer Dult ausmachen. "Auch in München auf der Wiesn gibt es verschiedene Angebote wie das Käferzelt. Warum also nicht auch in Landshut?"

Festzeltbetreiber Peter Vorholzer war von der Redaktion nicht zu erreichen.

Die Würfel sind gefallen: Nach einer fünfstündigen nichtöffentlichen Sondersitzung am Freitag über die Festzeltvergabe für die Bartlmädult im August haben die Stadträte die Entscheidung des Dultsenats, das große Festzelt an Franz Widmann junior und Helmut Krausler zu vergeben, bestätigt. Werner Huber wird wie gewohnt das Hendlzelt betreiben. Das Weißbierzelt bleibt bei Christian Krämmer. Peter Vorholzer geht damit leer aus.

Zur Sitzung am Freitag kam es, da Vorholzer das bisherige Dultvergabeverfahren der Stadt mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Regensburg im März vergangenen Jahres gekippt hatte und elf Stadträte die jüngste Entscheidung des Dultsenats zur Festzeltvergabe einer weiteren Prüfung unterziehen ließen. Das Verwaltungsgericht rügte damals, dass bestimmte Kriterien, die der Entscheidung des Dultsenats zur Frühjahrsdult zugunsten Widmann und gegen Vorholzer nur aus der Erfahrung heraus beurteilt wurden, und die Auswahl mangels pflichtgemäßer Ermessensentscheidung der Stadt rechtswidrig sei. Der Eilantrag Vorholzers zur Frühjahrsdult 2015 wurde zwar vom Verwaltungsgericht abgelehnt, im Zuge dessen wurde die Stadt aber angewiesen, das künftige Vergabeverfahren zu überarbeiten. Nachdem das Festzelt auf der Frühjahrsdult im April dieses Jahres erwartungsgemäß wieder an Franz Widmann vergeben wurde, ging der Zuschlag für die Bartlmädult im August aber nicht an Vorholzer, sondern an Franz Widmann junior und Gastronom Helmut Krausler. Diese Entscheidung überraschte deshalb zunächst, da für die Bartlmädult die Verwaltung in ihrer Vorlage eine Empfehlung für Peter Vorholzer abgegeben hatte. Auf die Entscheidung des Dultsenats reagierten daraufhin elf Stadträte und stellten einen Nachprüfungsantrag, weshalb am Freitag noch einmal die Vergabe für alle drei Zelte überprüft werden musste. Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts.

Die fünfstündige Debatte sei am Freitag "zum Teil emotional" geführt worden, sagte Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU) gegenüber der LZ. "Insgesamt", so Rampf weiter, "war ich aber überrascht, dass das Ganze so sachlich abgelaufen ist." Die Entscheidung pro Widmann junior hätten diverse Stadträte unter Verweis auf notwendige Innovationen begründet. "Einige meinten, es tut auch einer Dult gut, wenn man mal neue Wege geht." Von einer "schwarzen Stunde für den Stadtrat" sprach hingegen ein Teilnehmer der Sondersitzung, der gegenüber der LZ davon ausging, dass es zu einem weiteren Rechtsstreit kommen werde: "Die Sache wird uns noch auf die Füße fallen."

"Warten jetzt die schriftliche Bestätigung ab"

Dass die Festzeltfrage jetzt endgültig vom Tisch ist, darf unter diesen Umständen und ihrer Vorgeschichte bezweifelt werden. Die Befürchtung, dass die Entscheidung des Stadtrats weitere juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnte, lassen auch die Reaktionen der Wirte erahnen. Vor allem bei Franz Widmann junior, über den kurz vor der Entscheidung am Freitag noch ein pikantes Detail auf den Tisch kam - konkret ging es um einen Vorfall, den die Polizei am 5. Oktober 2015 veröffentlichte und bei dem nach LZ-Informationen Widmann junior als "rücksichtsloser Autofahrer" maßgeblich beteiligt war -, war die Stimmung zwar gelöst. Weit aus dem Fenster lehnen wollte er sich aber nicht. Trotz der Entscheidung des Stadtrats wollte sich der Jungunternehmer noch bedeckt halten "bis wir einen offiziellen schriftlichen Bescheid von der Stadt haben." So lange möchte sich Widmann junior zur Sache nicht mehr äußern. "Wir freuen uns jetzt erst einmal ungemein, dass die Anspannung weg ist und der Stadtrat die Entscheidung des Dultsenats, unser Angebot anzunehmen, bestätigt hat", sagte der Festwirt in spe. Widmann junior, der seit zehn Jahren im elterlichen Festzeltbetrieb dabei ist, sieht die Zeit gekommen, mit Helmut Krausler einen eigenen Festzeltbetrieb zu führen. "Jetzt können wir anfangen, zu planen und technische Details zu klären. Es ist schön, dass jetzt wieder ein geregelter Tagesablauf einkehren kann."

"Es gibt keinen Krieg zwischen uns"

Werner Huber, der sich mit seiner Bewerbung gegen seinen Konkurrenten, den Caterer Alexander Tremmel, durchsetzen konnte, hielt sich ebenfalls zurück. "Zunächst: Das neue Vergabeverfahren der Stadt und die damit verbundene Überprüfung der Entscheidung sind völlig legitim." Auch mit der neuen Konkurrenz habe Huber, der seit 27 Jahren eine Hendlbraterei auf der Dult betreibt, kein Problem. "Es gibt da keinen Krieg", sagte er. Im Zuge dessen sei es jetzt aber gut, endlich Planungssicherheit zu haben und arbeiten zu können. Allerdings: "So lange die Verträge noch nicht unterschrieben sind, möchte ich mich zu dem Thema nicht weiter äußern."

Konkurrent Alexander Tremmel, der sich zum ersten Mal beworben hatte, sah die Entscheidung gegen ihn gelassen, kündigte aber an, weiterhin mit einem neuen Konzept auf die Dult drängen zu wollen: "Wir werden uns wieder bewerben", sagte er.

Tremmel sieht die Auswahl für die Besucher auf der Dult durch "drei sehr ähnliche Konzepte" sehr begrenzt. "Das ist sehr schade", sagte der Caterer, der seit Mitte Oktober im Alten Schlachthof mit gehobener Wirtshausküche unter dem Namen "Sophie's Alm" für Furore sorgt. Ähnliches will Tremmel auf der Dult anbieten. "Wir wollen was bewegen. Die Dult ist schon ein Traum und ein Ziel von mir", sagte der Caterer, der seit drei Jahren ein Zelt auf dem Volksfest Hallbergmoos betreibt.

"Die großen Bierzelte gibt es doch weiterhin"

Warum sich der Stadtrat gegen seine Bewerbung entschieden hat, obwohl er vonseiten der Stadt für seine Bewerbung gelobt und auch darin bekräftigt wurde, könnte nach Tremmels Angaben an seiner fehlenden Ortsansässigkeit gelegen haben, die er zwar nachreichen konnte, bei der Entscheidung am Freitag aber keine Berücksichtigung mehr gefunden haben könnte.

Das Vergabekriterium, dass die Dult für jeden bezahlbar bleiben müsse, sei für Tremmel hingegen ein falsches Argument. "Es gibt es doch auch weiterhin großen Bierzelte." Seine Philosophie der gehobenen Wirtshausküche in einem Zelt, in dem er unter anderem auch Flaschenweine anbieten will, soll keinesfalls andere Konzepte abwerten oder ausstechen. Wenn es nach Tremmel geht, soll künftig mehr Vielfalt den Reiz einer Dult ausmachen. "Auch in München auf der Wiesn gibt es verschiedene Angebote wie das Käferzelt. Warum also nicht auch in Landshut?"

Festzeltbetreiber Peter Vorholzer war von der Redaktion nicht zu erreichen.