Die Romantik ist es, die vor gut zwei Jahrhunderten eine ganzes Bild-Genre erfunden und geprägt hat: Seit vor allem die Malerei des beginnenden 19. Jahrhunderts auf die Schönheit des Ruinösen entdeckt hat, die steinernen Hinterlassenschaften mittelalterlichen Burgenbaus beispielsweise, ist dieser Charme des Untergangs, des Zerfallenen und Zerfallenden in seiner Bildkraft beständig präsent. Denn das Werden und Vergehen, sowieso unentwegtes Thema der Kunst, ist in der Dokumentation solcher Verfallsprozesse eine äußerst präzise und treffsichere Metapher. Dieser bedient sich auch der Fotograf Wolf-Dietrich Nahr in den eindringlichenen ihrerseits ebenso treffsicheren Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die derzeit unter dem Titel "Vergessene Welten" in der Säulenhalle des Thon-Dittmer-Palais zu sehen sind.