MS Rossini

Nun ist es offiziell: Flüchtlingsschiff wechselt nach Donaustauf

Das Flüchtlingsschiff MS Rossini wird Anfang August in Bach ablegen und in den Nachbarort am Fuße der Walhalla wechseln. Wo genau es anlegt, ist schon ziemlich klar. Ewig wird es aber auch dort nicht bleiben.


Im Moment liegt die MS Rossini in Bach vor Anker. Bald wechselt sie in den Nachbarort.

Im Moment liegt die MS Rossini in Bach vor Anker. Bald wechselt sie in den Nachbarort.

Von Redaktion Wörth

Bereits Mitte Juni hatte es erste Spekulationen gegeben, am Montag kam nun die offizielle Bestätigung vom Landratsamt: Das Flüchtlingsschiff MS Rossini wird von Bach in den Nachbarort Donaustauf wechseln.

"Aufgrund der weiterhin sehr angespannten Situation bei der Unterbringung von Asylsuchenden" werde das Landratsamt das Hotelschiff weiter nutzen, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Schiff soll Anfang August von Bach nach Donaustauf verlegt werden.

Der bisherige Mietvertrag läuft Ende Juli aus. Den Bürgern von Bach, wo das Schiff seit Anfang Februar anliegt, hatte Landrätin Tanja Schweiger versprochen, dass die Rossini nach sechs Monaten wieder ablegen wird.

Die Prüfung, ob die Anlegestelle in Donaustauf die Genehmigung als 24-Stunden-Liegeplatz erhalten kann, hat laut Landratsamt ergeben, dass dies möglich ist. Diese Genehmigung ist zeitlich befristet; sie gilt ausschließlich von August 2023 bis Februar 2024. Auch in Donaustauf wird das Schiff also nicht dauerhaft bleiben. Die Anlegestelle in Bach verfügt - bereits seit 2009 - über eine ganzjährige Genehmigung als Liegeplatz. Im Januar 2023 war sie deshalb die einzige Anlegestelle im Landkreis, die für das Anlegen des Hotelschiffes in Frage kam.

"Das stellt sicher, dass wir keine Turnhallen belegen"

"Die Weiternutzung des Schiffes stellt sicher, dass wir wie bisher keine Turnhallen belegen müssen", sagt Landrätin Tanja Schweiger. Denn der Unterbringungsdruck für die Kommunen sei unverändert hoch. Dem Landkreis würden monatlich im Schnitt 30 Personen zugewiesen. Was bedeute, dass pro Monat etwa zwei Ein- oder Mehrfamilienhäuser angemietet werden müssten, um keine zusätzlichen Notunterkünfte in Betrieb nehmen zu müssen. Seit 1. März konnten zahlreiche Unterkünfte mit insgesamt 345 Plätzen in verschiedenen Gemeinden angemietet werden, jedoch seien auch diese bereits schon wieder verplant.

Die bisherigen Erfahrungswerte mit der Nutzung des Schiffes als Notunterkunft sind laut Landratsamt gut. Es habe dort bisher keine nennenswerten Probleme gegeben. Weil gegen das Rauchverbot verstoßen wurde, seien drei Asylsuchende in andere Unterkünfte verlegt worden. Anders als im Vorfeld befürchtet, habe es auch bei den beiden in Bach stattfindenden Festen - dem Fischerfest und der 150-Jahr-Feier der Feuerwehr - keine Schwierigkeiten gegeben.

Die Belegung des Schiffes in Bach wuchs Stück für Stück. Derzeit sind etwa 140 Asylsuchende untergebracht.

Vereinbart war, generell nicht mehr als 150 Personen unterzubringen, die Maximalkapazität von 200 also nicht auszuschöpfen. Diese Regelung gilt jetzt auch für Donaustauf.

Bisher gelang es, fünf auf dem Hotelschiff untergebrachte Asylsuchende in reguläre Arbeitsverhältnisse zu bringen: unter anderem in der Gastronomie und in einer Fischereigroßhandlung in der Gemeinde Bach.

Bürgermeister Sommer reagierte gelassen

In der Marktgemeinde Donaustauf scheint man der Verlegung des Hotelschiffs gelassen entgegenzublicken. In einem Interview, das unsere Mediengruppe Mitte Juni mit Bürgermeister Jürgen Sommer geführt hatte, sagte dieser: "Also für mich persönlich, aus meiner Sicht, ist das jetzt nicht der Riesenaufreger. Es mag auch Leute in Donaustauf geben, die sich nicht freuen. So wie es auch die - wahrscheinlich - breite Masse geben wird, die sagt: Ja mei, dann ist dieses Schiff halt da. Auf dem Schiff in Bach ist ja eine Crew, eine Besatzung. Soweit man hört, läuft das alles. Und schlechter wird es bei uns auch nicht laufen. Lassen wir es einfach geradlinig und neutral anlaufen."

Und weiter: "Ich hoffe darauf, dass unsere Bürgerschaft Verständnis für die gesamte Lage aufbringt."

Wo genau liegt das Schiff?

Ab Anfang August wird die MS Rossini also in Donaustauf vor Anker gehen - aber wo genau? Auf Nachfrage unserer Mediengruppe teilt das Landratsamt mit, dass es in Donaustauf insgesamt vier Anlegestellen gibt. Diese befinden sich - grob gesagt - zwischen der Walhalla und der ersten Einfahrt nach Donaustauf (Wörther Straße). Fest steht zum jetzigen Zeitpunkt so viel: Die beiden äußeren Anlegestellen - also der Steg direkt bei der Walhalla und der Steg kurz vor der Einfahrt - werden es nicht. Anlegen wird die MS Rossini an einem der beiden mittleren Stege. Welcher davon es letztlich wird, steht noch nicht fest, das ist noch mit der Eigentümerin abzuklären. Auf jeden Fall wird die MS Rossini zwischen dem Ruhmestempel Walhalla und dem Beginn des Ortes Donaustauf zu finden sein.