"Situation zwingt uns dazu"

Flüchtlingsschiff MS Rossini kehrt am 22. Februar nach Bach zurück


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Die Rossini am 2. August, kurz vorm Ablegemanöver in Bach. Dorthin soll das Schiff zurückkehren. (Archiv)

Von Redaktion Wörth

Das Hotelschiff MS Rossini wird am 22. Februar die Anlegestelle in Donaustauf verlassen und wieder nach Bach zurückkehren. Der Grund ist laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Regensburg, dass das Schiff nur bis Ende Februar am Anlegeplatz in Donaustauf bleiben darf.

Anders als in Bach gibt es laut Landratsamt für die Anlegestelle in Donaustauf die Vorgabe der Fischereifachberatung des Bezirks Oberpfalz, dass sich das Schiff während der Laichzeit der Fische, die ab März beginnt, nicht mehr dort befinden darf. Die wasserrechtliche Genehmigung der Anlegestelle Donaustauf sei von August 2023 bis Februar befristet worden. Die Anlegestelle in Bach dagegen verfüge bereits seit 2009 über eine ganzjährige Genehmigung. Bereits von Februar bis Juli 2023 lag das Schiff in Bach. Wie lang der zweite Aufenthalt in Bach jetzt dauert, ist laut Landratsamt aufgrund des "weiterhin sehr volatilen Zugangsgeschehens" nicht prognostizierbar.

"Ungewöhnlich, aber sehr effektiv"

Die Anmietung der MS Rossini trage entscheidend dazu bei, dass es im Landkreis Regensburg bisher gelungen sei, die Inanspruchnahme von Schulturnhallen zu vermeiden. Daher halte der Landkreis an dieser "etwas ungewöhnlichen, aber sehr effektiven Unterbringungsoption" fest, zumal es bisher auch zu keinen gravierenden sicherheitsrechtlichen Vorfällen gekommen sei.

Landrätin Tanja Schweiger sagt: "Ich bedauere es sehr, mit der MS Rossini die Gemeinde Bach erneut in Anspruch nehmen zu müssen, aber die Situation zwingt uns dazu." Die Bundespolitik habe es versäumt, innerhalb des vergangenen Jahres Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden.

Bei einem Fachstellentermin Mitte Januar in Bach, an dem Vertreter der Gemeinde Bach, der Polizeiinspektion Wörth sowie die für die Asylunterbringung zuständigen Mitarbeiter des Landratsamtes teilnahmen, wurde unter anderem auch erörtert, ob die in diesem Jahr beginnende Fahrbahnerneuerung der Staatsstraße 2 125 östlich von Sulzbach Auswirkungen auf den Betrieb oder die Versorgung des Schiffes hätten. Bach soll aber aus Richtung Wiesent während der gesamten Baumaßnahme uneingeschränkt zu erreichen sein. Weil die Umleitungsstrecke dort unmittelbar vorbeiführt, wird für die Dauer der Umleitung an der Bootsanlegestelle Bach eine Haltestelle des RVV eingerichtet, sodass die Geflüchteten dort ein- und aussteigen können. Wie bisher wird das Schiff flussseits betankt.

Aktuell sind auf der MS Rossini 180 Menschen aus Syrien und dem Iran untergebracht. 33 davon haben bereits vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine Anerkennung erhalten und dürften sowohl arbeiten als auch aus der Unterkunft ausziehen. Wer entsprechenden Wohnraum anbieten kann, kann sich per E-Mail an anmietung@lra-regensburg.de an das Landratsamt wenden.