Schrecklicher Fund bei Thalmassing

Drei Mäusebussarde vermutlich vergiftet


Am Montagmorgen wurden die toten Mäusebussarde entdeckt. Vieles deutet auf eine gezielte Vergiftung der Greifvögel hin.

Am Montagmorgen wurden die toten Mäusebussarde entdeckt. Vieles deutet auf eine gezielte Vergiftung der Greifvögel hin.

Ein Spaziergänger hat am frühen Montagmorgen in Thalmassing vor den Toren Regensburgs eine schreckliche Entdeckung gemacht. In einer Wiese am Ortsausgang lagen drei tote Mäusebussarde. Für Ferdinand Baer, Leiter der Vogelstation Regenstauf, deutet alles auf eine gezielte Vergiftung der Tiere hin.

Dass die Vögel keines natürlichen Todes starben, dafür sprechen einige Indizien: So wurde in unmittelbarer Nähe der drei Kadaver ein Hühnchenflügel gefunden. Ein präparierter Köder? Zudem seien die verendeten Tiere sorgsam übereinandergestapelt abgelegt worden, "das ist auffällig", so Baer. Der 36-Jährige glaubt, dass der Fundort nicht der Tatort ist. Und eine weitere Beobachtung lässt laut dem Experten auf einen gewaltsamen, von Menschen verursachten Tod schließen: Die Fänge der Vögel waren offen. "Das deutet auf Krämpfe hin, als Folge einer Vergiftung", sagt Baer.

sized

Die Kadaver werden im LGL untersucht, um die Todesursache zu klären.

sized

Vieles deutet darauf hin, dass die Greifvögel vergiftet wurden.

sized

Die Kadaver wurden am Montagmorgen bei Regensburg entdeckt.

Bisher sind im Raum Regensburg keine gezielten Vögeltötungen bekannt, sagt Baer. Jedoch im Landkreis Straubing-Bogen, nur wenige Kilometer entfernt, hat es in der jüngeren Vergangenheit gleich mehrfach Fälle von vergifteten Greifern gegeben. In diesem Zusammenhang hat Carbofuran traurige Berühmtheit erlangt. Das Insektizid wurde des Öfteren in den toten Tieren nachgewiesen. Die Polizei hat wegen der dramatischen Häufung der Fälle im Nachbarlandkreis sogar eine "SOKO Greifvögel" ins Leben gerufen.

Auch Kinder sind durch Giftköder in großer Gefahr

Das Auffinden der toten Mäusebussarde in Thalmassing macht aus einem weiteren Grund Angst: "Der Köder lag offen auf der Wiese", erklärt Baer. Auch für spielende Kinder oder Haustiere eine tödliche Gefahr, wenn sie mit Giftködern in Kontakt kommen.

Die Bussarde und der mutmaßliche Köder werden am Dienstag ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geschickt. Im Labor soll geklärt werden, wodurch die Vögel starben.

Die Polizei wurde am Montag eingeschaltet. "Sie haben den Sachverhalt aufgenommen", sagt Baer.