Theater Regensburg

Das Junge Theater hat eine neue Leiterin


Oda Zuschneid wird ab September das Junge Theater leiten.

Oda Zuschneid wird ab September das Junge Theater leiten.

Von red

Sebastian Ritschel, designierter Intendant des Theaters Regensburg, hat am Donnerstag Oda Zuschneid als die neue Leiterin der Sparte Junges Theater ab September 2022 vorgestellt. Diese Sparte erhält auch inhaltlich mit dem Bereich Community Theater eine breitere Ausrichtung.

"Ich freue mich, mit Oda Zuschneid eine Regisseurin gefunden zu haben, die bereits auf Leitungserfahrung zurückblicken kann und sich intensiv mit Theater als soziokulturellem Ort auseinandergesetzt hat. Das Theater Regensburg will sich in die Stadtgesellschaft hin weiter öffnen und Oda Zuschneid wird dabei eine wichtige Rolle spielen", sagte Ritschel.

Eine detaillierte Präsentation der künstlerischen Ausrichtung und des Spielplans ab Herbst 2022 ist - wie gewohnt - für das Frühjahr 2022 vorgesehen.

Oda Zuschneid wurde 1981 in Berlin geboren. Sie studierte Schauspiel mit dem Schwerpunkt Physical Theatre bei Peter Siefert, Thomas Stich und Marina Busse an der Folkwang Universität in Essen sowie Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen bei Heiner Goebbels und Gerald Siegmund. 2006 wurde sie mit dem Folkwangpreis für Theater und Tanz ausgezeichnet. Neben ihrer Tätigkeit als Regisseurin und Schauspielerin arbeitet sie als Sprecherin für Deutschlandradio, den WDR, HR, SWR und für Arte.

Seit 2018 leitet sie das Junge Landestheater Tübingen. Zuvor war sie am Staatstheater Wiesbaden und am Landestheater Marburg beschäftigt, wo sie zusammen mit Annette Müller das dortige Kinder- und Jugendtheater als eigene Sparte etablierte. Neben zahlreichen Inszenierungen für ein junges Publikum am Landestheater Marburg und am Landestheater Tübingen unter anderem Schwestern, Pinocchio, Peter und der Wolf, Shopping Animals, Alice im Wunderland, Pünktchen und Anton (eingeladen zum Festival "Schöne Aussicht") inszenierte sie ebenso für den Abendspielplan am Landestheater Marburg unter anderem Einladung zur Enthauptung, Die Reiherkönigin, Der Auftrag sowie am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen die Performance Mutter Müller (2015 eingeladen zum Festival "Heiner Müller!" am HAU Berlin).

Zudem arbeitete sie in zahlreichen Kollaborationen mit Künstlern anderer Kunstsparten: unter anderem mit der Internationalen Ensemble Modern Akademie (Phlegra von Iannis Xenakis), der Hörspielmacherin Luise Voigt (Heterotopia, Black Hole Radio) sowie Anna Konjetzky & Co (Die Wunderkammer).

Seit 2010 setzt sich Oda Zuschneid durch den gezielten Ausbau von Kooperationen und kulturpolitisches Networking kontinuierlich für die Stärkung des Kinder- und Jugendtheaters als qualitativ anspruchsvolle und breit rezipierte Kunstform ein. In ihren Inszenierungen nutzt sie Mittel, Ästhetiken und Wirkungsweisen, die sich aus Theater, Musik, Tanz, Performance, Literatur und Bildender Kunst speisen und aus der Grundfrage, inwiefern ästhetische Praxis eine spezifische Partizipationspraxis darstellt.

Ob für die große Bühne oder das Kammerspiel im Klassenzimmer: Ziel ihrer Arbeiten für ein junges Publikum ist es, ein weites Spektrum abzudecken. Dabei reichen ihre Inszenierungen von klassischer und zeitgenössischer Kinder- und Jugendliteratur und -dramatik, Stückentwicklungen, Spielshows, interaktiven Audiowalks bis hin zu digitalen Formaten. Ausgangspunkte ihrer Arbeit sind Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen, aber auch Überlegungen zu Theater als soziokulturellem Ort, an welchem dem Publikum als Teil einer diversen Stadtgesellschaft eine aktive Rolle zukommt.