Ein Beispielfall

Frauenhaus Straubing: Wenn das Kind zum Druckmittel wird

Der Partner von Katharina S. wollte die Trennung - aber das Kind behalten. Dafür baute er ein System aus Druck und Kontrolle auf. Wie das Frauenhaus der 36-Jährigen half, daraus zu entkommen.


Ein Stoffteddy sitzt im Kinderbereich eines Frauenhauses. Katharina S. ist ein selbstbestimmtes Leben gelungen, allein mit zwei Kindern - wenn nicht die Versuche ihres früheren Lebensgefährten wären, ihr sein Kind wegzunehmen.

Ein Stoffteddy sitzt im Kinderbereich eines Frauenhauses. Katharina S. ist ein selbstbestimmtes Leben gelungen, allein mit zwei Kindern - wenn nicht die Versuche ihres früheren Lebensgefährten wären, ihr sein Kind wegzunehmen.

Seit das Baby auf der Welt war, hat sich etwas geändert. Katharina S. (Name geändert) hat das immer wieder gespürt. Ihr Lebensgefährte ist ganz anders geworden. Beide haben ab da viel gestritten. "Er hat das Kind vereinnahmt und mich nicht mehr zur Kenntnis genommen." Er habe es auf Trennung angelegt, aber das Kind behalten wollen. Er baute ein System von Druck und Kontrolle auf. Katharina S. hatte ein Kind in die Beziehung mitgebracht, das all den Streit mitbekommen hat. "Das Kind musste das ja für normal halten", machte sie sich Sorgen. Die Situation hat sich zugespitzt. Eine Freundin hat ihr geraten, ein Frauenhaus aufzusuchen. Sie ist dem Rat gefolgt. Das ist drei Jahre her. Heute lebt Katharina S. (36) mit ihren beiden Kindern ein selbstbestimmtes Leben. Sie ist eine starke Frau. Sie hat eine Wohnung gefunden, sie von Null auf eingerichtet, eine anspruchsvolle Ausbildung absolviert und ihre beiden Kinder fürsorglich betreut. Ihr zweites Kind hat regelmäßig Kontakt zum Vater. Es könnte alles gut laufen, wenn die Übergriffe nicht wieder angefangen hätten. Es geht wieder ums Kind. Das Kind ist das Druckmittel. Kein Einzelfall in der Erfahrung des Frauenhaus-Teams.

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