Das Stethaimer Stüberl ist Geschichte. Die Kneipe an der Ecke Schwestergasse/Stethaimerstraße ist in den vergangenen Tagen abgerissen worden. Auf dem Areal wird der angrenzende Wohn- und Geschäftskomplex weitergeführt. Wie es vom Stadtarchiv heißt, entstand das kleine Häuschen 1949: damals noch als Verkaufskiosk. Er könne sich noch erinnern, dass ihn seine Mama dorthin in den 1970er Jahren, als er ein kleiner Junge war, zum Getränkekaufen geschickt habe, erzählt Claus Vetter vom gleichnamigen Wohnungsbau-Unternehmen, das die Neubebauung umsetzt. In den vergangenen Jahrzehnten war das Stethaimer Stüberl dann ein klassisches Bierstüberl - eine so genannte "Boazn", wie es sie immer weniger gibt. Eigentlich hätte das Stethaimer Stüberl schon mit dem ersten Bauabschnitt abgerissen werden sollen: "Es war ein großer Spagat, es länger stehenlassen zu können", sagt Vetter. Damit habe er den Pächtern die Existenz länger sichern wollen. Im ersten Bauabschnitt ist zwischen 2020 und Anfang 2023 entlang der Schwestergasse ein fünfstöckiger Flachdachbau mit 27 Wohnungen entstanden. Der zweite Bauabschnitt hätte eigentlich nahtlos an den ersten anschließen sollen, wurde aber vor allem aufgrund der Ukrainekrise und der explodierenden Baupreise zunächst zurückgestellt. Jetzt habe sich die Situation bei den Materialpreisen soweit entspannt, dass man den Weiterbau realisieren könne, so Vetter. Neben dem Stüberl wird auch die ehemalige Autovermietung, in der zuletzt die Johanniter ihre Rettungswache hatten, abgerissen. In der kommenden Woche soll es laut Vetter mit dem Verbau der Baugrube losgehen; Ende 2025 soll der Bau fertig sein. An der Ecke Schwestergasse/Stethaimerstraße soll in dem Neubaukomplex wieder eine gastronomische Nutzung entstehen; Vetter spricht von einem Café oder einer Bäckerei, die zu einem Stadtteiltreff werden soll.