Tierheim vermittelt keine Hasen

Ostern ohne Hase


?Ein Tier ist kein Geschenk? heißt es im Tierheim Heinzelwinkl. Deshalb werden bis nach Ostern keine Hasen mehr vermittelt.

"Ein Tier ist kein Geschenk" heißt es im Tierheim Heinzelwinkl. Deshalb werden bis nach Ostern keine Hasen mehr vermittelt.

Lange Löffelohren, ein Stupsnäschen und ein kleiner Stummelschwanz - der Osterhase kommt. Metaphorisch natürlich. Blicken lässt sich das vermeintlich scheue Tier meist nur in Schokoladenform oder als Stofftier. Es gibt aber auch Familien, die den Hasen lieber persönlich bei sich haben wollen. Sie holen sich deshalb ein echtes Tier ins Haus.

Um aber Tierleid und Kurzschlussreaktionen bei Eltern und Kindern zu vermeiden, macht das Landshuter Tierheim Heinzelwinkl eine klare Ansage: "Ab nächster Woche vermitteln wir bis nach Ostern keine Hasen", sagt Leiterin Alexandra Ziegler.

Bereits vor ungefähr zehn Jahren hat das Tierheim diesen Entschluss gefasst. Gerade in der Osterzeit wollten viele Leute einen Hasen, um ihn daheim ins Osternest zu setzen. "Manche wollten sich sogar einen Hasen ausleihen", sagt Ziegler, "und ihn nach Ostern wieder zurückbringen."

Allein schon wegen des Tierwohls kommt das für das Tierheim nicht in Frage. "In solchen Fällen befasst sich eine Familie nicht mit der artgerechten Haltung. Oder die Kinder verlieren bald das Interesse an dem Hasen. Außerdem sind Tiere kein Geschenk", sagt Ziegler.

Das will das Tierheim mit der Einschränkung in der Vermittlung zeigen. Zwar könne man auch anderenorts Tiere kaufen, aber das Tierheim will damit ein Zeichen setzen. In der Weihnachtszeit werden in Heinzelwinkl gar keine Tiere vermittelt. Ziegler sagt: "Ein lebendiges Wesen hat auch unter dem Weihnachtsbaum nichts verloren."

Auch in den letzten zehn Jahren kamen immer wieder Anfragen für einen persönlichen Osterhasen. "Wir erklären den Leuten dann freundlich, warum das nicht geht. Die meisten sind verständnisvoll", sagt Ziegler. "Und wer wirklich gerne einen Hasen möchte, der muss eben ein bisschen Bedenkzeit akzeptieren - das schadet meistens auch nicht."