Landshut

Nikolaner dürfen „ihren“ Supermarkt behalten

Rewe-Markt an der Papiererstraße wird saniert – Ab wann gebaut wird, ist noch unklar


Der Rewe-Markt an der Papiererstraße wird auch nach 2016 bestehen bleiben. Der Eigentümer und die Rewe-Group haben beschlossen,

Der Rewe-Markt an der Papiererstraße wird auch nach 2016 bestehen bleiben. Der Eigentümer und die Rewe-Group haben beschlossen, den Supermarkt gemeinsam zu sanieren.

Die Angst war groß, als der Stadtrat 2011 entschied, dass ein neuer Rewe-Markt am Rennweg gebaut wird. Viele sahen vor allem den Supermarkt an der Papiererstraße durch den modernen Rewe an der Ecke zur Luitpoldstraße bedroht. Aber schon damals beschwichtigte die Rewe-Group: "Der Filialstandort Papiererstraße ist durch den Mietvertrag, der noch bis 2016 läuft, gesichert." Bei den 20 Mitarbeitern wurde aber ein schärferer Ton angeschlagen. Ihnen gegenüber hieß es: Nur wenn sich der Markt im Nikolaviertel neben dem Vollsortimenter am Rennweg behaupten kann, werde der Standort erhalten - und vielleicht saniert.

Umsatzeinbußen sind geringer als gedacht

Jetzt ist es soweit: Zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung der direkten Konkurrenz gibt Rewe Entwarnung; und gleichzeitig grünes Licht für einen Umbau. Laut Ursula Egger, Pressesprecherin der Rewe Group Südbayern, habe es nur "leichte Umsatzeinbußen in verträglichem Maß" gegeben - Insider sprechen von 20 Prozent - aber diese Zahlen seien sogar unter den Erwartungen des Unternehmens geblieben: "Tatsächlich sind wir von größeren Umsatzeinbußen ausgegangen. Deshalb hat es uns sehr gefreut, dass dieser Fall nicht eingetreten ist", sagt Egger, die froh ist, dass der Markt weiterhin wirtschaftlich ist.

Zwar habe sich die Kundenstruktur verändert, sodass nun weniger Familien im Markt an der Papiererstraße einkaufen; aber die Stammkunden halten ihm die Treue, was einen Umbau des Marktes rechtfertige. "Wir haben uns deshalb mit dem Vermieter darauf geeinigt, den Markt gemeinsam zu sanieren. Die ersten Planungen liegen vor, die Bestandsaufnahme ist gemacht, die Bauanforderungen formuliert. Nun stehen die Endverhandlungen und die Detailabstimmungen an", sagt Egger. Wann die Umbauarbeiten beginnen können, hänge nun vor allem von den Ergebnissen der Verhandlungen und schließlich von der Baugenehmigung ab. "Uns liegt bisher noch keine Anfrage vor", sagt Johannes Doll, Baudirektor der Stadt. Wenn alle Voraussetzungen für den Umbau erfüllt seien, könne die Baugenehmigung innerhalb von circa vier Wochen abgewickelt werden. "Und dem Umbau des Supermarkts steht dann nichts mehr im Weg."

Wie beliebt der Markt im Viertel ist, wird klar, wenn man sich bei den Kunden umhört. Johanna Kretz ist erleichtert, dass der Supermarkt an der Papiererstraße bestehen bleibt. "Ich bin Schülerin an der Berufsschule und da ist es immer praktisch, sich vor der Schule noch schnell die Brotzeit für die Pause zu holen." Auch Rentnerin Rosemarie Brunner freut sich über die gute Nachricht: "Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen", sagt sie, als sie von der Mietverlängerung und der Sanierung erfährt. Die Stammkundin kauft schon seit Jahren beim Rewe-Markt an der Papiererstraße ein und freut sich, dass sie auch in Zukunft nicht auf "ihren" Supermarkt verzichten muss. "Mit meinem Rollator bin ich einfach nicht so schnell beim Rewe-Markt am Rennweg", sagt die 73-Jährige. "Nur eine Fleischtheke hat mir zu meinem großen Glück gefehlt." Das soll sich aber ändern.

"Der Markt soll mit einem ganz neuen Energiekonzept ausgestattet werden", sagt Egger. Die offenen Kühltheken werden modernen Kühlschränken mit Glastüren weichen. Zudem soll das Verkaufsangebot mit einer Fleischtheke und einem Backshop komplettiert werden. Ob auch die Verkaufsfläche von 1.200 Quadratmetern vergrößert wird, kann Egger momentan noch nicht sagen. "Das sind alles Detailfragen, die erst noch geklärt werden müssen."

"Wir stehen zu dem, was wir versprechen"

Wie lange der Markt für die Umbauarbeiten geschlossen werden muss, ist noch nicht absehbar. Den meisten Kunden ist das zum derzeitigen Zeitpunkt noch egal. "Hauptsache, der Markt bleibt bestehen", sagen die meisten Kunden. Ursula Egger versteht die einstigen Sorgen der Kunden, dass der Markt schließen könnte, gar nicht: "Den Standort Papiererstraße weiter zu betreiben, war immer unser Ziel. Dies haben wir auch bei der Neueröffnung des Marktes am Rennweg zugesichert. Wir stehen zu dem, was wir versprechen."