Landshut

Neue Schulen werden teurer

Stadt spricht von 15 Millionen Euro Zusatzkosten


Von Redaktion Landshut Stadt

Die beiden neuen Landshuter Grundschulen sowie der Neubau der Staatlichen Realschule kosten insgesamt 15 Millionen Euro mehr als geplant. Dies wurde in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt.

Im einzelnen sprach Baureferent Johannes Doll von 21 statt 16 Millionen Euro für die Grundschule Ost in Schönbrunn und von 23 statt 18 Millionen für die Grundschule Nordwest nahe der Wirtschaftsschule. Und bei der neuen Realschule in der Münchnerau, für die bis dato 45 Millionen Euro taxiert waren, werde man die 50-Millionen-Grenze "knacken", so Doll.

Im Falle der Realschule hat die Kostensteigerung vor allem mit einem räumlichen Mehrbedarf zu tun, durch den sich die Nutzfläche um 620 auf 7700 Quadratmeter erhöht. So können neue pädagogische Konzepte umgesetzt werden, erläuterte Realschulleiterin Sabine Welzenbach im Plenum. Konkret gehe es dabei unter anderem um spezielle Lern- und Kreativwerkstätten, um differenzierten Unterricht, um sogenannte "Auszeit-Räume" und um Aspekte der Inklusion.

Auch bei den zwei Grundschulen soll eine "größere Bandbreite bei den pädagogischen Konzepten" dargestellt werden, die entscheidend über den bekannten Frontalunterricht in Klassenzimmern hinausgehe. Die entsprechenden Schlagworte heißen "Lernhaus" beziehungsweise "Lernlandschaft". Als Lernhaus, so der Baureferent, sei "im wesentlichen eine Konzeption mit vier Klassenräumen" zu verstehen, "gruppiert um einen zentralen Bereich (Lernzentrum) mit jeweiligen Differenzierungsräumen zur individuellen Betreuung". Die Quote für die Nachmittagsbetreuung sei mit 85 Prozent "relativ hoch" angesetzt worden.

Beide Grundschulen werden mit Erweiterungsoption gebaut. Die Schule Ost startet dreizügig und kann auf vier Züge wachsen, die Schule Nordwest ist zunächst vierzügig und kann um einen fünften Zug erweitert werden. Für beide Schulen wird ein nichtoffener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahl-/Losverfahren durchgeführt; das heißt, aus den Bewerbungen wird eine Zahl von rund 30 Teilnehmern von einem Auswahlgremium und letztlich durch das Los bestimmt. Diese 30 Bewerber steigen in konkrete Planungen ein und stellen sich im Sommer dieses Jahres einem Preisgericht. Den Wettbewerb für den Neubau der Realschule hatte im Juli 2017 das Architekturbüro Dasch-Zürn gewonnen. Dieses Schulgebäude für 36 Klassen (sechs Züge, erweiterbar auf sieben) entsteht in der Nähe des Gewerbegebietes Münchnerau an der Flutmulde.