Landshut

Die Neustadt als Erlebnisraum

Geschäftsinhaber diskutierten mit den Grünen über Nutzung und Aufenthaltsqualität


Die Vorstellungen der Geschäftsleute aus der Neustadt sind ebenso vielfältig wie unterschiedlich, was die Nutzung von geplanten

Die Vorstellungen der Geschäftsleute aus der Neustadt sind ebenso vielfältig wie unterschiedlich, was die Nutzung von geplanten Mehrzweckflächen angeht.

Vor der "Galleria" in der Neustadt sind regelmäßig Sessel ausgestellt. Doch die bequemen Fauteuils sind mehr als nur Ausstellungsstücke: "Es sitzt immer jemand drin, der sich gerade ausruhen will", berichtete "Galleria"-Besitzerin Susanne Sigl bei einem Treffen der Grünen mit Geschäftsleuten aus der Neustadt. Sie hat dafür Verständnis: Denn Ruhegelegenheiten fehlen auch nach der vielgelobten Umgestaltung des Straßenzugs.

Und das ist für die Geschäftsleute der Neustadt nicht der einzige Grund zur Beanstandung. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner und die Stadträte Stefan Gruber, Prof. Dr. Frank Palme und Sigi Hagl hatten bei dem Ortstermin am Freitagabend ein offenes Ohr für die Anliegen der Geschäftsleute.

Da wurde unter anderem auch angeprangert, dass die breiten Gehsteige Radler anlocken, die mit hoher Geschwindigkeit darauf entlangflitzen - was auch während des Lokaltermins zu beobachten war. Schon um das zu unterbinden wünschen sich manche mehr Außenbewirtung sowie ein gastronomisches Angebot, das mit der Altstadt konkurrieren kann, um die Neustadt zu beleben.

Nicht explizit als Parkplatz gekennzeichnete Flächen seien bis auf den Gehsteig regelmäßig zugeparkt, war zudem zu hören, es gebe viel zu wenig Kontrollen für Parksünder und auch zu wenig Fahrradständer. Überprüft werden sollten auch die mit Parkverboten belegten Einfahrten vor Höfen, die es gar nicht gibt, lautete einer der geäußerten Vorschläge.

Der Interessensverband der Einzelhändler in der Landshuter Innenstadt, die ILI, hat zur künftigen Nutzung der Neustadt den Vorschlag ausgearbeitet, bis zu zehn Prozent des Stadtraums in der Neustadt als Castro- oder Freifläche vorzubehalten.

Mehr als nur Parkplätze schaffen

Doch das stößt nicht allenthalben auf Zustimmung. Manche Ladeninhaber befürchten, dass dadurch dringend benötigte Park- und Ladeflächen wegfallen könnten. Nach den Vorstellungen der Grünen sollte die Neustadt eine ähnliche Aufenthaltsqualität bekommen wie der Dreifaltigkeitsplatz. Dazu müsse es auch "konsumfreie" Zonen wie Ruhebänke geben. "Parkmöglichkeiten sind wichtig, aber ebenso die Aufenthaltsqualität", sagte Thomas Keyßner. Andererseits könnte man während des Weihnachtsgeschäfts auch die im Sommer bewirtschafteten Flächen als Parkplätze nutzen.

Was die Multifunktionsflächen angehe, auf deren Nutzung sich der Stadtrat noch nicht geeinigt habe, sollte man im Dialog mit den Geschäftsinhabern einen Dreh finden. Nicht nur von Seiten der Geschäftsleute wurde davor gewarnt, deren Nutzung zu beschränken. Besser wäre eine bedarfsgemäße und flexible Möglichkeit - für Musikveranstaltungen, Street-Food-Aktionen und Ähnliches. Frank Palme verwies darauf, dass man kreativen Ideen "in dieser wunderbaren Neustadt" eine Chance geben sollte. Großflächige Aktionen sollten auch über den Gehweg hinaus möglich sein, "dafür sind die Flächen gedacht." Allein mit dem Aufstellen einer Hüpfburg sei es jedoch nicht getan, meinte Georg Thurner von der Sparda-Bank.