Landkreis Landshut

Bürgermeisterin: „Gut bebaubarer Boden“

Gutachten zu Baugebiet „Roßberg“ – Anderes Problem: Maßnahme von 2007 noch nicht umgesetzt


Das Bodengutachten zum geplanten Baugebiet "Roßberg", der Pumpleitungsbau Deutenkofen-Adlkofen, Gemeindebedarfsflächen sowie die Erweiterung der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung waren nur einige Themen bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Die Sitzung begann mit der Erläuterung des Bodengutachtens zum Baugebiet "Roßberg", was vor allem die Freien Wähler-Gemeinderäte zuletzt gefordert hatten. Die weitere Planung des Baugebiets ist vorerst auf Eis gelegt, bis eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung abgeschlossen ist. Ein Bodengutachten war laut Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer aber bereits im August 2017 durchgeführt worden. Das Wort hatte dazu Bodengutachter Tobias Schreiner (IMH GmbH Deggendorf). Laut Schreiner gebe es im betroffenen Boden weder Torf noch hohe Grundwasserstände; er bestehe überwiegend aus Ton und Kies und und sei tragfähig.

Hangsickerwasser kann auftreten

Das Fazit so Maurer auf LZ-Nachfrage sei: Es handle sich um gut bebaubaren Boden, der sich auch für Geschosswohnungsbau eigne. Der Untergrund sei vergleichbar mit dem in den Baugebieten "Adlkofen Nord" und "An der Aigner Straße". Hangsickerwasser könne auftreten, das könne aber durch Drainagen geregelt werden. Laut Maurer gab es Nachfragen der Gemeinderäte, ob es für die weiter unten gelegenen Grundstücke mehr Probleme gebe als oben. Das sei nicht der Fall. Als nächster Punkt wurde der Pumpleitungsbau Deutenkofen- Adlkofen erläutert. Die Pumpleitung soll von der Kläranlage Deutenkofen entlang der Kreisstraße mithilfe eines Spülbohrvefahrens bis zum Baugebiet Adlkofen-Nord verlegt werden. Das Klärbecken in Deutenkofen soll rückgebaut werden. Der Planer informierte über die Kostenschätzung von etwa 332 605 Euro brutto. Bei Fördermitteln von 150 Euro pro Meter der Druckleitung beliefe sich die Fördersumme auf 303 000 Euro.

Der Gemeinderat zeigte sich mit der Planung einverstanden, nun soll die Maßnahme ausgeschrieben werden. Im Zuge der Planung für die Druckleitungen hatte sich aber ein größeres Problem aufgetan, wie Maurer unter dem Punkt "Informationen" mitteilte: Südlich der Deutronicstraße hätte bis 2009 ein Mischwasserentlastungsbecken gabaut werden müssen. Ein Regenüberlaufbecken macht dort Probleme. Eine entsprechende Planung aus dem Jahr 2007 liegt vor, allerdings sei diese nie beziehungsweise nur zum Teil umgesetzt worden. Nun muss die Planung noch einmal auf Aktualität geprüft werden. Fraglich ist auch, ob es bei den damals geschätzten Kosten von etwa 150 000 Euro bleibt, laut Wasserwirtschaftsamt könnten die Kosten mittlerweile bei 500 000 Euro liegen. Außerdem fallen wegen der Nichtrealisierung Abwasserabgabenachforderungen seit 2013 mit jährlich 9 000 Euro an.

Nun gilt es, die Planung schnellstmöglich umzusetzen. Der Vorschlag, einen Bebauungsplan für "Gemeindebedarfsflächen Ortschaft Adlkofen" aufzustellen, wurde im Gemeinderat länger diskutiert, am Ende wurde der Tagesordnungspunkt zurückgestellt um zunächst eine Grundsatzdebatte zur baulichen Entwicklung zu führen. Dabei geht es um Flächen für mögliche Erweiterungen der Schule und des Friedhofs. Der Punkt soll demnächst nochmals im Gemeinderat beraten werden. Einverstanden zeigte sich der Gemeinderat mit der Erstellung eines Glasfaserkonzepts (Glasfaser in jedes Haus). Die im Breitbandausbau involvierte Firma IKT teilte der Gemeinde mit, dass die Erstellung eines solchen Konzepts zu 100 Prozent mit Zuschüssen aus Bundesmitteln abgedeckt wäre. Das Büro wurde mit der entsprechenden Planung beauftragt.

Beschlossen wurde außerdem die Anschaffung von vier Pressluftatemgeräten für die Feuerwehr (Kosten knapp 7000 Euro brutto), eines Hebekissensatzes (2 370 Euro), und eines neuen Rettungsspreizers. Dafür soll ein Haushaltsrest umgebucht werden. Ebenfalls einstimmig fiel der Beschluss für die Erweiterung der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung an der Grundschule. Aktuell werden 60 Kinder betreut, bisher nur bis 14 Uhr. Ab September soll es auch eine Betreuung bis 15.30 Uhr geben, allerdings zunächst begrenzt auf zwölf Kinder. Dafür gebe es laut Maurer höhere Zuschüsse. Für Eltern fallen für eine Betreuung bis 14 Uhr Kosten von gut 70 Euro und bis 15.30 Uhr bis 80 Euro pro Monat an.

Die Innenbereichssatzung "Deutenkofen" wurden ebenso positiv beschieden, wie die meisten Bauanträge. Lediglich der Antrag von Dr. Friedrich Passek auf Neubau eines Sechs-Familienwohnhauses Am Grafenwinkel 9 wurde zurückgestellt. Hier gab es einige Abweichungen von den Baufestsetzungen. Da solche Abweichungen immer mehr zur Regel werden, so Maurer, soll eine generelle Debatte zu Abweichungen erfolgen.