Cham

SuKK-Vorsitzender Karl Hartl ist tot


Um ihn trauert Furth im Wald: Karl Hartl in der Uniform der SuKK - so wie ihn viele Grenzstädter gekannt und vor allem auch geschätzt haben.

Um ihn trauert Furth im Wald: Karl Hartl in der Uniform der SuKK - so wie ihn viele Grenzstädter gekannt und vor allem auch geschätzt haben.

Seit Dienstagabend, 18 Uhr, ist die Grenzstadt um einen engagierten Bürger ärmer: Karl Hartl ist tot. Er starb nach langer, schwerer Krankheit in seinem geliebten Zuhause nahe der Heimkehrer-Kapelle am Dieberg. Der 77-Jährige, der bereits seit längerem gesundheitlich schwer angeschlagen war, führte bis zuletzt die Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Furth im Wald. Ihr stand er 26 Jahre vor.


Geboren am 13. Februar 1940 in Vollmau, erlebte Karl Hartl mit sechs Jahren die Vertreibung der Deutschen aus den sudetendeutschen Gebieten in der damaligen Tschechoslowakei mit all ihren Schrecken hautnah mit. Zunächst in Furth im Wald bei einer Schwester der Mutter untergekommen, wurde kurz vor Weihnachten 1946 der Familie Hartl im Further Grenzdurchgangslager die Wohnbaracke Nr. 17 zugewiesen. Diese Baracke sollte bis 1957 ihr Zuhause bleiben. Nach seiner Heirat mit Johanna Kolbeck im Jahre 1961 errichteten sie sich am Dieberg ein Eigenheim - nur einen Steinwurf von dem Ort entfernt, aus dem er einst vertrieben worden war.


Beruflich war er zunächst Zeitsoldat, später bei der Bahn beschäftigt. Einen Namen machte er sich aufgrund seines großen Engagements für die Soldaten- und Kriegerkameradschaft wie auch für die Reservistenkameradschaft. Hartl führte die SuKK mit großer Umsicht und sorgte auch dafür, dass dieser Traditionsverein in der Öffentlichkeit ein sehr positives Bild erhielt. Die meisten Further kennen ihn vom alljährlichen Volkstrauertag, an dem traditionell ihm die Rede oblag. Hartl zeigte sich dabei immer als Mahner für Frieden und Toleranz.
Engagiert war er auch in der Reservistenkameradschaft, die zwar selbstständig ist und von Willi Gruber geführt wird, jedoch eng mit der SuKK kooperiert. Hier beteiligte er sich bis zum Ausbruch seiner schweren Krankheit regelmäßig an nationalen wie internationalen Schießen und auch den verschiedenen anderen Veranstaltungen.


Eine großere Herausforderung war für ihn die Organisation des 175. Gründungsjubiläums der SuKK Furth im Wald im Jahr 2013. In einem sehr ansprechenden, würdevollen Rahmen - wie eigentlich alles, was seine Handschrift trug - wurde diese Feier über die Bühne gebracht. Nur eines durfte Karl Hartl nicht mehr erleben: Dass die Suche nach einem dauerhaften Standort für die Ehrentafeln der Gefallenen, Vermissten und Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges endlich ein Ende findet. Die Tafeln gibt es längst, doch irgendwie fand man für sie nicht den richtigen Platz. Und das mittlerweile seit 20 Jahren. In jüngster Zeit zeichnete sich ab, dass sie auf dem Gelände des Kriegerdenkmals an der Hochstraße eine dauerhafte Bleibe finden sollen.
Der 77-Jährige engagierte sich aber nicht nur für die SuKK und die Reservisten, er war zudem Mitglied bei der Further Schützengesellschaft 1866, des Schützenvereins Union 1950, der FFW Schafberg, der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Ehrenmitglied des Bayerischen Soldatenbundes 1874. Um ihn trauert seine Frau Johanna, die ihm auch bei seiner Vereinstätigkeit eine große Stütze war.

Der Sterberosenkranz wird am Freitag um 12.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche gebetet. Anschließend beginnt dort um 13 Uhr der Trauergottesdienst.