Corona in Cham

Ärzte-Appell: Impfung auffrischen


Boostern heißt das Zauberwort: Für viele ist derzeit die dritte Corona-Impfung fällig.

Boostern heißt das Zauberwort: Für viele ist derzeit die dritte Corona-Impfung fällig.

Von Redaktion Cham

Bis Ende April 2021 haben knapp 11.000 Personen im Landkreis Cham die zweite Impfung erhalten. Für diesen Personenkreis, besonders für Ältere sowie Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen, empfehlen Dr. Bernd Hardmann, Ärztlicher Leiter der Impfzentren im Landkreis, und Hausärztin Dr. Johanna Etti jetzt eine Auffrischungsimpfung: "Gerade im Hinblick auf eine drohende Herbst-Winter-Welle ist das absolut sinnvoll und geboten. Denn im höheren Alter fällt die Immunantwort nach der Impfung insgesamt geringer aus und lässt mit der Zeit nach. Und auch für alle Noch-Nicht-Geimpften wird es jetzt höchste Zeit zur Impfung. Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, dass es nahezu ausnahmslos ungeimpfte Erkrankte sind, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Wenn überhaupt, sind die Krankheitsverläufe bei Geimpften deutlich milder."

Landrat Franz Löffler ergänzt: "Mittlerweile steht eindeutig fest, dass die Pandemie mit einer Impfung deutlich besser zu bewältigen ist als ohne. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Risiko, das Virus zu übertragen oder zu erkranken, bei Geimpften weitaus und deutlich geringer ist. Die Ansicht, man könne einer Infektion entgehen, indem nun alle, geimpfte und ungeimpfte Personen, getestet werden, ist eine Illusion. Tatsache ist, dass jeder mit dem Virus in Kontakt kommen wird." Auch er appellierte daher, sich impfen zu lassen.

Auffrischung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für folgende Personengruppen eine Auffrischungsimpfung: Personen mit Immunschwäche, Personen ab 70 Jahren, Bewohnende und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen (auch unter 70 Jahren), Pflegepersonal und andere Tätige, die direkte Kontakte mit mehreren zu pflegenden Personen haben (dies gilt für Einrichtungen der Pflege für alte Menschen oder für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe) und Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. Die erste Impfserie sollte bereits mehr als sechs Monate abgeschlossen sein. Bei der Auffrischung wird ein mRNA-Impfstoff verwendet und zwar, wenn möglich, der gleiche Impfstoff wie bei der Grundimmunisierung.

Außerdem sollen alle, die bereits einmal mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft wurden, vier Wochen später eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten, um den Impfschutz zu erhöhen.

Die "Kreuzimpfer"

Zusätzlich können sich weitere Personengruppen im Sinne ihrer individuellen Gesundheitsvorsorge eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff geben lassen. Dies betrifft alle Personen ab 60 Jahren sowie alle, die eine vollständige Impfserie mit den Impfstoffen von Johnson&Johnson oder Astrazeneca erhalten haben. Personen unter 60 Jahren, die eine Auffrischung erhalten wollen, sollten das mit ihrem Hausarzt besprechen. Ob die Impfung durchgeführt wird, liegt dann in der ärztlichen Therapieentscheidung. Gleiches gilt auch für Personen, die eine Kreuzimpfung (zuerst Astrazeneca und danach einen mRNA-Impfstoff) erhalten haben, sowie für Personen, die nach einer vollständigen Impfserie eine labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht oder nach Genesung eine einmalige Impfung erhalten haben. Der Abstand von sechs Monaten zum Abschluss der vollständigen Impfserie muss auch hier eingehalten werden.

Impf-Stationen

Anlaufstellen sind der Hausarzt oder auch die Impfzentren des Landkreises Cham sowie der Impfbus. Mehr unter www.landkreis-cham.de/aktuelles-nachrichten/corona-schutzimpfung/.

Die Quote

Laut RKI liegt die Quote der vollständig Geimpften im Landkreis Cham bei den 18- bis 59-Jährigen aktuell bei 70,1 Prozent und somit noch weit entfernt von den geforderten 85 Prozent. Auch bei den Über-60-Jährigen fehlen bei der aktuellen Zweitimpfungs-Quote von 81,5 Prozent noch 7.000 vollständig geimpfte Personen bis zur geforderten Impfquote von 90 Prozent. Von den Zwölf- bis 17-Jährigen haben 31,5 Prozent beide Impfungen erhalten.