Wer schnitt wie ab?

Stimmkreisfavoriten in Ostbayern: Füracker glänzt, Eberwein Schlusslicht

Der Finanzminister legte verglichen seinem Spitzenplatz von 2018 sogar noch eine Schippe nach. In Regensburg wurde es derweil knapp, letztlich hatte Jürgen Mistol (Grüne) aber trotz schwacher CSU-Zahlen das Nachsehen.


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Finanzminister Albert Füracker (CSU) ist erneut Erststimmen-Champion bei der Landtagswahl. (Archivbild)

Von Markus Salzeder und mit Material der dpa

Albert Füracker (CSU) ist erneut bayernweiter Stimmenkönig der Landtagswahl vom Sonntag. Bei der Direktwahl in seinem Oberpfälzer Heimat-Stimmkreis Neumarkt knackte er die 50-Prozent-Marke deutlich. Dieses Kunststück war dem Finanzminister schon vor fünf Jahren geglückt, als er 50,3 Prozent der Erststimmen bekam. Am Sonntag legte er laut vorläufigem Endergebnis noch einmal ein Prozent drauf und landete am Ende bei 51,3 Prozent. Das waren mehr als 36 Prozentpunkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Kandidaten, Christian Pfab von der AfD (14,9 Prozent).

Ein Blick nach Niederbayern: Auf Platz zehn in der Bayern-Rangliste reihte sich am Sonntag Josef Zellmeier (CSU) ein, der im Stimmkreis Straubing immerhin 42,9 Prozent der Erststimmen holte. Im Stimmkreis Deggendorf war die spannende Frage, ob es Bau-Staatsminister Christian Bernreiter (CSU) gelingen würde, die hohe Zustimmung von Bernd Sibler zu erreichen. Der ehemalige Kultusminister und aktuelle Landrat von Deggendorf hatte bei der Wahl 2018 48,2 Prozent der Erststimmen geholt – Platz vier der Bayern-Rangliste. Und Bernreiter? Blieb am Sonntag mit 42,8 Prozent der Erststimmen deutlich hinter dem Sibler-Ergebnis. Im Bayern-Ranking 2023 bedeutete das Platz elf.

In Regensburg wurde es eng

Am engsten wurde es in Ostbayern für Jürgen Eberwein, den CSU-Direktkandidaten aus dem Stimmkreis Regensburg-Stadt: Er lag am Ende der Auszählung mit 30,2 Prozent der Erststimmen nur 6,4 Prozent vor Jürgen Mistol von den Grünen, der bereits 2018 im Kampf das Direktmandat knapp das Nachsehen hatte. Übrigens: Eberweins Ergebnis ist das schlechteste der 91 bayerischen Stimmkreis-Kandidaten.

Bester Grüner bayernweit war Ludwig Hartmann, der es mit 44,6 Prozent in München-Mitte auf Rang sieben der Erststimmenergebnisse bringt. Hubert Aiwanger holt in Landshut mit 37,2 Prozent, das beste Ergebnis der Freien Wähler und Rang 45 im bayernweiten Erststimmenvergleich.

Deutlich besser als seine aus dem Landtag geflogene Partei schnitt der Erststimmenkönig der FDP, Wolfgang Heubisch ab: In München-Schwabing holte er 9,3 Prozent – trotzdem Rang vier hinter den Kandidaten von Grünen, CSU und SPD. Die Linke bleibt dagegen selbst mit ihrem besten Erststimmenergebnis unter 5 Prozent: In Nürnberg-Nord holte Kathrin Flach Gomez 4,3 Prozent der Erststimmen und landete auf Platz sechs hinter den Kandidaten von CSU, Grünen, SPD, AfD und Freien Wählern.

Ob das gute Abschneiden der Erststimmenkönige auf den jeweiligen Kandidaten oder die Beliebtheit ihrer Partei im Stimmkreis zurückzuführen ist, ist eine andere Frage. Bei allen Genannten lag das Erststimmenergebnis für den Kandidaten allerdings über dem Zweitstimmenergebnis für die Partei im jeweiligen Stimmkreis – besonders stark bei Aiwanger und Füracker.