Aktionsplan vorgestellt

Merkel und Söder: Neue Maßnahmen gegen Coronavirus


Markus Söder und Angela Merkel äußern sich bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Bundeskanzlerin und weiteren Mitgliedern der Bundesregierung mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Bundeskanzleramt.

Markus Söder und Angela Merkel äußern sich bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Bundeskanzlerin und weiteren Mitgliedern der Bundesregierung mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Bundeskanzleramt.

Von Steffen Trunk

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Donnerstag mit den Regierungschefs der Länder auf folgende konkrete Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verständigt.

Möglichst wenig unter Leute gehen, auch kleinere Veranstaltungen absagen und Krankenhaus-Plätze für Corona-Patienten frei halten: Bund und Länder haben sich auf Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus geeinigt. Die Kanzlerin mahnt eindringlich.

Aktionsplan für den Kampf gegen das Coronavirus

ENTLASTUNG DER KRANKENHÄUSER: Um die Krankenhäuser für die Versorgung von schwer erkrankten Corona-Patienten zu entlasten, sollen - soweit medizinisch vertretbar - alle planbaren stationären Behandlungen und Operationen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Krankenhäuser werden seitens der gesetzlichen Krankenkassen ausgeglichen. Zudem gibt es einen Bonus für jedes Intensivbett, das zusätzlich vorgehalten wird. Die Krankenhäuser werden aufgefordert so zu planen, dass die Kapazitäten der Intensiv- und Beatmungsbetten in ihren Kliniken gestärkt werden.

VERANSTALTUNGEN: Alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern sowie alle "nicht notwendigen Veranstaltungen" unter 1.000 Teilnehmern sollen abgesagt werden.

KINDERGÄRTEN, SCHULEN, UNIVERSITÄTEN: In Regionen mit besonders starker Verbreitung des Virus sind die Verschiebung des Semesterbeginns an den Universitäten sowie die vorübergehende Schließung von Kindergärten und Schulen, etwa durch ein Vorziehen der Osterferien, eine weitere Option. Die Entscheidungen werden die einzelnen Länder treffen. (Alle Infos zur Situation in München.)

HILFE FÜR ÄLTERE UND KRANKE: Bund und Länder verstärken ihre Bemühungen, besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen - Ältere und chronisch Kranke - aufzuklären, ihnen Handlungsempfehlungen zu geben und sie zu schützen. Dazu gehören Konzepte für Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste, gezielt Informationen an diese Gruppen zu geben. (So schützt München seine Alten.)

WIRTSCHAFT: Zur Stützung der Wirtschaft kündigte Merkel weitere "umfassende" Maßnahmen an, ohne Details zu nennen. Verkündet werden die Maßnahmen an diesem Freitag von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

KOORDINATION: Bund und Länder wollen bei der Bewältigung der Epidemie eng zusammenarbeiten. Das gilt für die Gesundheits- und Innenminister, die Krisenstäbe, sowie den Chef des Bundeskanzleramts und der Staats- und Senatskanzleien der Länder. Deutschland strebt auch innerhalb Europas - insbesondere mit seinen Nachbarländern - eine enge Abstimmung an.

Lesen Sie auch: Alle Informationen und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern und München