Justiz

Menschenrechtler: Sieben Kurden im Iran hingerichtet

Erneut sind im Iran Menschen hingerichtet worden, darunter ein politischer Gefangener. Amnesty International kritisiert die Todesstrafe als «Instrument der Unterdrückung».


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Protestaktion gegen die Anwendung der Todesstrafe im Iran in Berlin (Archivbild).

Im Iran sind Menschenrechtlern zufolge mindestens sieben Kurden hingerichtet worden. Im Zentralgefängnis der nordwestlichen Stadt Urmia seien in den frühen Morgenstunden sieben Gefangene exekutiert worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation Hengaw mit Sitz in Oslo, die gute Kontakte in die Region unterhält. Von der iranischen Justiz gab es zunächst keine Bestätigung.

Unter den Hingerichteten war dem Bericht zufolge auch ein politischer Gefangener. Mohijeddin Ebrahimi wurde demnach 2018 für seine Mitgliedschaft in der Kurdischen Demokratischen Partei (PDKI) wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Die Islamische Republik betrachtet die Partei als Terrororganisation und geht vehement gegen ihre Mitglieder vor. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilte die Exekution. Die anderen Exekutierten waren laut Hengaw mehrheitlich wegen Drogendelikten verurteilt worden.

Im Januar und Februar sind im Iran nach Informationen von Amnesty rund 100 Menschen hingerichtet worden. Die Organisation wirft den Behörden im Iran vor, die Todesstrafe auch als "Instrument der Unterdrückung" ethnischer Minderheiten einzusetzen. Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die Anwendung der Todesstrafe im Iran, die in der Regel durch Erhängen vollstreckt und vor allem wegen Drogendelikten angewendet wird.