Politik

FDP-Lösung für Wohnungsknappheit: Die Digitalisierung soll's richten

Auf ihrer Klausur diskutiert die bayerische FDP Lösungen für mehr Wohnungen.


Sebastian Körber.

Sebastian Körber.

Von Heidi Geyer

München - Es scheint ja irgendwie klar, dass es nicht der Staat sein soll, der künftig mehr bauen soll, wenn es nach der FDP geht. Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag hat sich auf ihrer Winterklausur im Kloster Seeon gleich am ersten Tag mit dem Thema bezahlbarer Wohnraum beschäftigt.

Zwar steht die Klausur unter dem Motto "Zeitenwende in Bayern". Aber dass es zu einer ähnlichen Zeitenwende wie in der Bundespolitik kommt, was den sozialen Wohnungsbau angeht - damit ist mit der FDP nicht zu rechnen.

Stattdessen soll die Digitalisierung für Abhilfe sorgen, findet Sebastian Körber, Sprecher für Bau und Wohnen. Unter anderem soll das "BIM" helfen. Building Information Modeling steckt dahinter, eine Methode, die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden digital optimiert. Der Zeitvorteil durch eine Online-Lösung sei hier entscheidend, sagt Körber.

Außerdem will die FDP die Grunderwerbssteuer für die erste selbstgenutzte Wohnung abschaffen, um mehr Menschen Eigentum zu ermöglichen. Ob das der große Wurf ist angesichts der Preisexplosionen am Immobilienmarkt? Zudem sollen Vorschriften entrümpelt werden und das Bauen mit niedrigeren Standards erlaubt werden dürfen. Körber nennt als Beispiel eine Abstandsregel, die in München gilt und Nachverdichtung verhindert: "Das ist Unsinn!"

Ein hartes Urteil fällt Körber auch über die Bayernheim. Das Unternehmen wurde 2018 gegründet und sollte bis 2025 zusätzlich 10 000 bezahlbare Wohnungen bauen.

In der Tat musste die Staatsregierung kleinlaut einräumen, dass man von dieser Zielzahl noch weit entfernt ist. Körbers Fazit: "Die Bayernheim gehört abgeschafft!" Das Geld sei anstatt beim Freistaat besser bei privaten Bauunternehmen, Genossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsbaugesellschaften aufgehoben.