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Ort an der russischen Grenze: Der Klang der Stille

Keine zwei Kilometer sind es von Myropillja zur russischen Grenze. Über 40 Mal wurde der Ort schon beschossen. Zum zweiten Mal trifft es die Schule. Doch Kinder lernen hier schon lange nicht mehr.


Nach dem Granateneinschlag im Schulgebäude räumt Sergej den Schutt zusammen. Der Handwerker hat hier als Kind selbst die Schulbank gedrückt.

Nach dem Granateneinschlag im Schulgebäude räumt Sergej den Schutt zusammen. Der Handwerker hat hier als Kind selbst die Schulbank gedrückt.

Stille. Die Straße leer. So wie der Spielplatz. Bunte Geräte stehen da. Ein gelbes Pferdchen mit blauer Sprungfeder ist im Sand aufgebaut, das Wippbrett ist ebenfalls in den ukrainischen Farben gehalten, genauso wie das Klettergerüst. Die Rutsche sticht hervor. Sie hat einen knallroten Rahmen. Der Spielplatz wirkt gepflegt. Aber kein Kind ist hier zu sehen. Es herrscht völlige Stille. Wie im ganzen Ort. Ab und an radelt ein altes Mütterchen oder Väterchen auf zumeist recht klapprigen Fahrrädern an den roten Ziegelhäusern vorbei. Oder ein Traktor knattert über den Asphalt. Dann ist sie sofort wieder da. Die Leere. Die Stille.

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