Leitartikel

EU-Gipfel

Der Brexit ist nicht alles


Die britische Premierministerin Theresa May kann mit dem Gipfelergebnis nicht zufrieden sein.

Die britische Premierministerin Theresa May kann mit dem Gipfelergebnis nicht zufrieden sein.

Die EU tut sich immer noch schwer mit der Lektion: Sie hat Großbritannien längst verloren - und die Europäer können nichts mehr dagegen tun. Das Problem Brüssels heißt Theresa May. Viel zu lange haben die 27 Mitgliedstaaten geglaubt, sie hätten eine starke, durchsetzungsfähige Premierministerin als Ansprechpartner für den Brexit. Das ist May nicht - nicht mehr. Oder noch nie gewesen. Sie bleibt eine Getriebene, mit der man keine Abmachungen treffen muss, weil die Premierministerin sie sowieso nicht (mehr) durchsetzen kann. Nun zieht die Europäische Union ihren letzten Joker, indem sie ein neues Signal setzt: Wir bereiten uns auf einen harten Bruch ohne Deal vor. Soll heißen: Europa glaubt nicht mehr an die Bereitschaft der Briten, sich mit den bisherigen Partnern zu verständigen. Es ist der richtige Schritt - nicht deswegen, weil die Union damit den Druck auf London erhöht, sondern weil sie sich endlich aus der Gefangenschaft dieses Themas befreit, das zentrale andere Fragen in den Hintergrund gedrängt hat. Nicht nur bei diesem Gipfel.

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