Wegen Opium-Rekordernte in Afghanistan?

Zahl der Drogentoten in Bayern gestiegen


314 Drogentote hat es in Bayern im vergangenen Jahr gegeben - damit ist die Zahl der Drogenopfer erneut gestiegen. (Symbolbild)

314 Drogentote hat es in Bayern im vergangenen Jahr gegeben - damit ist die Zahl der Drogenopfer erneut gestiegen. (Symbolbild)

314 Drogentote hat es in Bayern im vergangenen Jahr gegeben - damit ist die Zahl der Drogenopfer erneut gestiegen: Es waren 64 Drogentote mehr als 2014 und sogar 137 mehr als vor fünf Jahren. Bei den Ursachen vermuten Experten unter anderem eine Opium-Rekordernte in Afghanistan.

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks starben im Jahr 2015 im Freistaat 314 Menschen an den Langzeitfolgen ihrer Abhängigkeit beziehungsweise an akuten Überdosierungen. Dies bedeutet eine Steigerung von 25 Prozent zum Vorjahr. Im Fünf-Jahres-Vergleich hat sich die Zahl der Opfer der Drogenwelle in Bayern sogar nahezu verdoppelt.

Die Ursachen sind nach Experteneinschätzung vielfältig: Zum einen - so Drogenfahnder des Bayerischen Landeskriminalamtes - sind nach einer Rekord-Opiumernte in Afghanistan ungeheure Mengen von Heroin teilweise zu "sehr günstigen Preisen" auf dem Drogenmarkt zu finden.

Zum anderen bringen Dealerbanden immer neue Drogen mit zum Teil hochgefährlichen Mixturen auf den Markt, die dann immer häufiger zu Todesfällen führen. Dabei geht es unter anderem auch um synthetische Drogen, die unter Begriffen wie "Badesalz" oder "Kräutermischungen" verkauft werden.

Die Drogenberatungsstellen sehen allerdings auch andere Ursachen. Ein Sprecher von Condrobs in München machte die sehr restriktive bayerische Drogenpolitik für die hohe Zahl von Rauschgiftopfern mitverantwortlich. So gebe es in Bayern aufgrund der Rechtssituation keine sogenannten Konsumräume, in denen Abhängige unter medizinischer Aufsicht Drogen konsumieren könnten. In solchen Einrichtungen, wie sie in anderen Bundesländern vorhanden sind, stehe dann eben auch für Notfälle medizinisch geschultes Personal zur Verfügung. Die Einführung solcher Einrichtungen fordert Condrobs, auch im Freistaat Bayern.