Niederbayern/Oberpfalz

Ostbayerische Gewässer: So ist der ökologische Zustand


In vielen bayerischen Gewässern ist der ökologische Zustand des Wassers immer noch bedenklich. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen die Behörden die Wasserqualität in den nächsten Jahren verbessern.

In vielen bayerischen Gewässern ist der ökologische Zustand des Wassers immer noch bedenklich. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen die Behörden die Wasserqualität in den nächsten Jahren verbessern.

Von Susanne Pritscher und Redaktion idowa

Deutschlands Gewässer haben in dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur keine guten Noten bekommen. Besonders im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zeigt sich, dass der ökologische Zustand der heimischen Gewässer noch immer eher schlecht ist. Wir haben nachgefragt, wie es um die Gewässer in Niederbayern und der Oberpfalz bestellt ist.

"Die europäischen Gewässer werden sauberer, aber große Herausforderungen bleiben bestehen", dass teilte die Europäische Umweltagentur EEA mit Sitz in Kopenhagen am Dienstag mit. Trotz der Fortschritte in der Verbesserung der Umweltqualität vieler Gewässer in Europa in den letzten Jahrzehnten gäbe es jedoch weiterhin ernsthafte Bedrohungen für deren langfristige Gesundheit. Laut EEA sind Umweltverschmutzung, Bauobjekte wie Dämme und übermäßige Wasserentnahme Ursachen für die schlechte Wasserqualität. "Eine große Mehrheit der europäischen Gewässer erfüllt nach wie vor nicht das in der Europäischen Union angestrebte Minimalziel des guten Zustands", klagt die Umweltagentur.

Lediglich 8,4 Prozent der deutschen Oberflächengewässer wurden Informationen der dpa zufolge bei ökologischen Kriterien mit gut oder sehr gut bewertet. Innerhalb der EU liegt der Wert mit 40,6 Prozent wesentlich höher bei 40,6 Prozent. Doch auch hier verfehlte die Mehrheit der Flüsse, Seen und Küstengewässer die Mindestanforderungen. Der ökologische Status wird unter anderem anhand von Pflanzen wie Plankton und Algen sowie kleiner Tiere bestimmt.

Ökologischer Zustand der bayerischen Gewässer verbesserbar

"Der ökologische Zustand der bayerischen Fließgewässer ist in der Tat eher schlecht als gut", bestätigte auch ein Sprecher des Bayerischen Landesamt für Umwelt. Das läge auch unter anderem daran, dass viele Gewässer in der Vergangenheit gestaut, begradigt oder verbaut wurden. Vor allem Kläranlagen, Kraft- und Wasserwerke würden vielerorts verhindern, dass Fische ungehindert das Gewässer wechseln könnten. Dass ist für die Fische schlecht, denn sie brauchen verschiedene Gewässerbreiten und -tiefen, um sich wohlzufühlen. Mit sogenannten Fischtreppen versuche man inzwischen, den Gewässerwechsel für die Tiere zu vereinfachen.

Im Rahmen des 2. Bewirtschaftungsplans zur Wasserrahmenrichtlinie, der über eine Zeitspanne von 2016 bis 2021 geht, investiere der Freistaat Bayern laut Pressesprecher außerdem bis 2021 1,2 Milliarden Euro in die Verbesserung der Gewässerqualität. Hierzu gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturen und Auenbereiche, zur Herstellung bzw. Verbesserung der biologischen Durchgängigkeit, zur Reduzierung von Nährstoffen aus der Landwirtschaft und zur Minimierung von Stoffbelastungen aus Abwasseranlagen.

"Badequalität" nicht gleich ökologische Wasserqualität

Über die Eignung als Badegewässer sagt der Bericht der EEA im übrigen nichts aus. "Die Unterschiede für die Ökologie sind nicht gleichbedeutend mit der Qualität als Badegewässer", sagte Beatrice Claus, WWF-Referentin für Fluss- und Wasserpolitik der dpa. "Die Nitratbelastung ist per se nicht für den Menschen schädlich, erst dann, wenn sich Keime bilden."