Ein "faires Verfahren" hatte Olga O.* zum Ziel. Was die ehemalige Stadtratskandidatin darunter versteht, wurde jedoch auch im zweiten Anlauf vor der sechsten Strafkammer des Landgerichts nicht ersichtlich. Der Vorsitzende Richter Ralph Reiter habe im ersten Prozess vergangenen Sommer über sie gelacht, ihr gedroht und ihr absichtlich keinen Dolmetscher bestellt, hatte es in einem Ablehnungsgesuch von Verteidiger Benjamin Ruhlmann zu Prozessbeginn geheißen. Weiterführende Angaben hatte die 37-Jährige aber weder zu ihren Vorstellungen von einem fairen Verfahren noch zum angeklagten Sachverhalt gemacht.