Lage der EU

Von der Leyen will Europa stärken

Kommissionspräsidentin fordert ehrgeizigeres Klimaziel und Aufbau einer "Gesundheitsunion"


Ursula von der Leyen spricht zur Lage der EU.

Ursula von der Leyen spricht zur Lage der EU.

Als Ursula von der Leyen an diesem Mittwochmorgen an das Rednerpult des Europäischen Parlamentes in Brüssel trat, wusste sie, dass die Erwartungen unerfüllbar hoch sind. Migration, Klima, Russland, Belarus, Coronavirus - zu allen Themen wurden von ihr klare Ansagen erwartet. Mitten in einer der tiefsten Krisen dieser Gemeinschaft. "Ein Virus, tausendmal kleiner als ein Sandkorn, hat uns gezeigt, dass unser Leben an einem seidenen Faden hängt", sagte sie wenige Augenblicke später. "Es hat uns unsere Verletzlichkeit vor Augen geführt." Nur wenige Europa-Abgeordnete (die meisten saßen wegen der Reisebeschränkungen zuhause am Computer) erlebten in den folgenden 90 Minuten eine große Rede, die nur einen Nachteil hatte: Die EU-Parlamentarier waren größtenteils auf ihrer Seite, nicht aber die, auf die es in den nächsten Monaten ankommt: die Staats- und Regierungschefs. Und so verkleidete der liberale belgische Abgeordnete Guy Verhofstadt sein Kompliment für von der Leyens Programm mit der Bitte, sie möge die Rede doch bitte wiederholen - vor den Staatenlenkern. Die Gelegenheit wäre da: Die EU-Chefs kommen in der nächsten Woche wieder zusammen.

Jetzt weiterlesen mit

  • alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
  • als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
  • einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat