Wirtschafts-Champions

Ostbayerns Top 10


Die ostbayerischen Top 10

Die Krise der Autobranche hat in diesem Jahr bei Herstellern und Zulieferern deutliche Spuren hinterlassen. Von Sparmaßnahmen und Kurzarbeit über Stellenabbau bis hin zu Standortschließungen waren Firmen in Ostbayern betroffen. Ob sich die Situation auf den jahrelangen Spitzenreiter unserer Rangliste der zehn größten Unternehmen in Ostbayern ausgewirkt hat, ist erst ersichtlich, wenn 2020 die Zahlen für heuer bekannt gegeben werden. In unserer aktuellen Rangliste, die auf Grundlage des Umsatzes des Geschäftsjahres 2018 erstellt wurde, hat der Zulieferer Dräxlmaier aus Vilsbiburg im Landkreis Landshut noch einmal kräftig zugelegt. 500 Millionen Euro hat das Unternehmen draufgepackt und bleibt somit mit 4,6 Milliarden Euro Umsatz unangefochten an der Spitze der ostbayerischen Firmen.

1. Dräxlmaier

Vilsbiburg
70.000 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 4,1 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 4,6 Milliarden Euro

2. Krones

Neutraubling
16.500 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 3,69 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 3,85 Milliarden Euro

3. Grammer

Amberg
14.600 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 1,78 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 1,86 Milliarden Euro

4. Max Bögl

Sengenthal
6.500 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 1,7 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 1,7 Milliarden Euro

5. Zollner

Zandt
11.400 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 1,38 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 1,55 Milliarden Euro

6. Lindner

Arnstorf
7.300 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 1,02 Milliarden Euro
Umsatz 2018: 1,07 Milliarden Euro

7. ATU

Weiden
10.600 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 1 Milliarde Euro
Umsatz 2018: 1 Milliarde Euro

8. SGB-Smit

Regensburg
3.500 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 757 Millionen Euro
Umsatz 2018: 760 Millionen Euro

9. Maschinenfabrik Reinhausen

Regensburg
3.400 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 750 Millionen Euro
Umsatz 2018: 750 Millionen Euro

10. Knaus Tabbert

Jandelsbrunn
2.900 Mitarbeiter
Umsatz 2017: 590 Millionen Euro
Umsatz 2018: 720 Millionen Euro

Langzeitverfolger Krones aus Neutraubling im Landkreis Regensburg legte beim Umsatz ebenfalls zu, sieht die Rücklichter von Dräxlmaier aber wieder nur von Weitem. Mit 3,85 Milliarden Euro verharrt der Abfüllanlagenhersteller auf Platz 2. Ob Krones diesen Umsatz 2019 toppen kann, bleibt abzuwarten. Das Unternehmen kämpft mit hohen Material- und Personalkosten sowie schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen. Folge waren unter anderem ein Einstellungsstopp, ein Stellenabbau ist angekündigt.

Auf den Plätzen drei und vier des Rankings gab es auch keine Veränderung. Der Zulieferer Grammer aus Amberg konnte aber den Abstand zum Bauunternehmen Bögl aus Sengenthal im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz vergrößern. Grammer erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 1,86 Milliarden Euro, Bögl 1,7 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren war der Elektronikhändler Conrad Electronic aus Hirschau im Landkreis Amberg-Sulzbach fester Bestandteil unserer Rangliste. Beim letzten Mal holte sich das Unternehmen mit 1,4 Milliarden Euro den fünften Platz. Conrad Electronic gibt jedoch keine Geschäftszahlen mehr an die Medien heraus. Deshalb fällt das Unternehmen aus der Wertung.

1,55 Milliarden Euro kann das Elektronikunternehmen Zollner aus Zandt im Landkreis Cham in die Umsatz-Waagschale werfen und sichert sich damit Platz 5. Das ist ein gutes Polster, um das Fassaden- und Ausbauunternehmen Lindner aus Arnstorf im Landkreis Rottal-Inn auf Platz 6 auf Abstand zu halten. Lindner steigerte seinen Umsatz auf 1,074 Milliarden Euro. Auf einem gleichbleibenden Niveau bewegt sich der Umsatz der Werkstattkette ATU aus Weiden. Eine Milliarde Euro bringt dem Oberpfälzer Unternehmen Platz 7. Platztausch heißt es bei zwei Regensburger Unternehmen. Der Transformatorenhersteller SGBSmit legte beim Umsatz zu und überholt mit 760 Millionen Euro die Maschinenfabrik Reinhausen. Das Energietechnikunternehmen hat 2018 – wie schon 2017 – einen Umsatz von 750 Millionen Euro erzielt.

Da Conrad Electronic aus der Wertung fällt, rückt ein Unternehmen neu in die Rangliste: Der Reisemobilhersteller Knaus Tabbert aus Jandelsbrunn im Landkreis Freyung- Grafenau nimmt Platz 10 ein. 2017 hatte die Firma 590 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr machte Knaus Tabbert einen großen Schritt nach vorne und kam auf 720 Millionen Euro Umsatz. Damit sind im Ranking jetzt drei Unternehmen aus Niederbayern vertreten. Für unsere ostbayerische Firmenrangliste haben wir bewusst Kriterien mit Regionalrelevanz aufgestellt.

Nur Unternehmen mit Hauptsitz in Niederbayern oder der Oberpfalz spielen hier eine Rolle. Große Arbeitgeber in der Region, wie etwa der Münchner Autobauer BMW mit seinen Produktionsstandorten in Dingolfing, Landshut und Regensburg oder der Passauer Standort der Zahnradfabrik Friedrichshafen, sind deshalb nicht gelistet. Wie bei solchen Rankings üblich, ist der Umsatz das maßgebliche Kriterium für die Platzierung.