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"Natürlich bin ich enttäuscht": Mazraoui bricht sein Schweigen

Bayerns Verteidiger spricht über seine komplizierte Situation: "Es sieht nicht gut aus"


Von Maximilian Koch

München - Lange Zeit hatte er zuletzt geschwiegen, doch nach dem 1:1 gegen Manchester City, bei dem er abermals ohne einzige Einsatzminute geblieben war, musste Noussair Mazraoui etwas loswerden.

"Jeder weiß, wie meine Rolle gerade ist", sagte der 25-jährige Rechtsverteidiger des FC Bayern mit ruhiger Stimme in den Katakomben der Allianz Arena: "Vor der WM war ich in der Startelf, dann hatte ich leider die Verletzung an meinem Herzen, das war Pech. Ich bin zurückgekommen, aber habe bis jetzt nicht die Minuten, nicht die Chance bekommen. Natürlich bin ich enttäuscht."

Der Frust war dem Marokkaner deutlich anzumerken - und er ist auch durchaus nachvollziehbar. Zu Jahresbeginn hatte er nach einer guten WM wegen einer Entzündung des Herzbeutels mehrere Wochen pausieren müssen, erst am 11. März gab er in der Partie gegen den FC Augsburg sein Comeback. Doch speziell unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel kommt Mazraoui gar nicht mehr zum Zug, lediglich eine (!) Minute durfte er bislang spielen.

"Ich bin fit - schon längere Zeit", stellte Mazraoui klar. Daran liegt es also nicht, dass er aktuell außen vor ist. Der Abwehrstar weiter: "Wenn du in der ersten Elf warst, dann zurückkommst, wieder fit bist und nicht mal zweite, dritte Wahl bist, sondern am Ende der Reihe stehst, dann ist das natürlich enttäuschend." Derzeit liegen im internen Rechtsverteidiger-Ranking sowohl Benjamin Pavard als auch João Cancelo und Josip Stanisic vor Mazraoui. Eine unbefriedigende Situation für den Nationalspieler, der vor der Saison ablösefrei von Ajax Amsterdam zu den Münchnern gewechselt war. Mazraouis Vertrag läuft bis 2026.

Ob er nun aber noch eine Perspektive über den Sommer hinaus bei Bayern sieht? "Es ist zu früh, um über meine Perspektive zu sprechen, aber wie es jetzt gerade aussieht, ist es nicht gut", erklärte Mazraoui gegenüber der AZ.