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Lieblingsgegner Messi: Müllers Bilanz ist beeindruckend

Thomas Müller gelingt im achten Duell mitdem Argentinier der siebte Sieg. "Größten Respekt vor seiner Leistung bei der WM"


Zwei Weltstars, die alles gewonnen haben - und die sich gegenseitig respektieren: Thomas Müller (r.) und Lionel Messi.

Zwei Weltstars, die alles gewonnen haben - und die sich gegenseitig respektieren: Thomas Müller (r.) und Lionel Messi.

Von Maximilian Koch

War es der letzte Auftritt von Weltfußballer Lionel Messi (35) in der Allianz Arena? Auszuschließen ist es nicht.

Im Sommer läuft der Vertrag des Argentiniers bei Paris Saint-Germain aus, schon seit Wochen wird über eine Rückkehr zum FC Barcelona spekuliert. Und über ein Abenteuer in den USA oder Saudi-Arabien. Dorthin, in die saudi-arabische Liga, hat es inzwischen ja auch Cristiano Ronaldo (38), den ewigen Messi-Rivalen, verschlagen.

Was Ronaldo und Messi unterscheidet: Dem Portugiesen ist es gelungen, in seiner Karriere in München zu gewinnen. Messi schaffte dies auch am Mittwoch beim klaren 2:0-Erfolg der Bayern nicht, der Weltmeister blieb blass. "Gegen Messi läuft es auf allen Ebenen ergebnistechnisch sehr gut, muss ich sagen", erklärte anschließend Bayerns Thomas Müller (33) - und wählte von sich aus den Ronaldo-Vergleich: "Auf Vereinsebene ist da Cristiano Ronaldo eher unser Problem gewesen, zu Real-Madrid-Zeiten. Manchmal verdient, manchmal auch mit leichten Abseitsstellungen."

Müller grinste, doch es tat in der Vergangenheit mehrmals richtig weh gegen Ronaldos Real. 2014, 2017 und 2018 warf Madrid die Münchner jeweils aus der Königsklasse. Messi hingegen ist ein absoluter Lieblingsgegner von Müller: Von acht Duellen konnte der Ur-Bayer sieben (!) gewinnen - zweimal mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien (unter anderem im WM-Finale 2014), viermal in der Champions League gegen Messis Ex-Klub FC Barcelona und nun zweimal gegen PSG. Die einzige Niederlage gab es 2015 im Viertelfinale beim 0:3 in Barcelona, als der 3:2-Erfolg im Rückspiel nicht mehr zum Weiterkommen reichte.

Diese famose Bilanz ändert freilich nichts daran, dass Müller Messi über alle Maßen schätzt. "Meinen größten Respekt vor Messis Leistung bei der Weltmeisterschaft im Dezember", führte der Bayern-Profi weiter aus: "Diese individuelle Leistung, natürlich unterstützt von seinen Kollegen, war Wahnsinn. Er hat die ganze Truppe getragen mit seinen Aktionen und seinem Einsatz." Auf Klubebene sei es allerdings "nicht so leicht, für eine Mannschaft wie Paris zu spielen", meinte Müller: "Es ist schwierig, dass man da eine richtig gute Teambalance hinbekommt. Individualisten helfen dir sicherlich, gewisse Spiele zu gewinnen, aber es birgt natürlich auch immer Zündstoff." Am Mittwochabend wirkte PSG besonders in der zweiten Halbzeit nicht wie eine harmonische Einheit. Das bemängelte auch Ex-Bayern-Spieler Holger Badstuber, der sich in seinem Blog "HBlog28" von der Leistung der Franzosen "geschockt" zeigte: "Was ist das eigentlich für eine Truppe?! Das vor Ort zu sehen, war so was von enttäuschend. Die Spieler lethargisch, selbstverliebt, von der Spielweise hinten raus auf eine gewisse Weise arrogant. Dazu ständig Gemecker untereinander. Wahnsinn."

Klare Worte. Und so könnte es sein, dass das Kapitel Messi nach der Saison schon wieder endet in der französischen Hauptstadt. Von den jungen Fans in München wurde er beim Verlassen der Arena lautstark gefeiert wie bei einem Konzert. Sagen wollte Messi nichts zu diesem Spiel, er schrieb nur noch einige Autogramme. Für die Sprüche war wieder einmal Müller zuständig, der seinen x-ten Frühling erlebt. "Vorhin hat mich eine Kollegin aus Schweden als alten Wein bezeichnet", erzählte er: "Da weißt du schon, was los ist und musst schauen, dass er nicht kippt.