WM in Östersund

Laura Dahlmeier - und wer sonst? Die deutschen Biathleten im Check


"Ich möchte einfach das Beste aus mir rausholen", sagt Top-Biathletin Laura Dahlmeier vor Beginn der Weltmeisterschaft.

"Ich möchte einfach das Beste aus mir rausholen", sagt Top-Biathletin Laura Dahlmeier vor Beginn der Weltmeisterschaft.

Von Bernhard Lackner

Bei der WM ruhen die Hoffnungen der deutschen Biathleten auf der angeschlagenen Dahlmeier. "Ich möchte einfach das Beste zeigen", sagt sie. Die AZ erklärt, wer sonst noch um Medaillen kämpfen kann.

Östersund - In absoluter Topform ist Laura Dahlmeier sicher nicht nach Östersund gekommen, das weiß sie auch selbst. "Es ist nach wie vor so, dass nicht jeder Tag gut ist", sagte die 25-Jährige kurz vor dem Start der Biathlon-WM.

Es läuft einfach alles nicht so rund wie vor zwei Jahren etwa, als sie bei den Titelkämpfen in Hochfilzen fünfmal Gold und einmal Silber holte. In dieser Saison hatte die Ausnahmeathletin immer wieder gesundheitliche Probleme und musste notgedrungen viele Pausen einlegen.

Umso überraschender ist es, dass Dahlmeier gleich für den WM-Auftakt in der Mixed-Staffel (Donnerstag, 16.15 Uhr/ARD und Eurosport) nominiert wurde. Sie soll das deutsche Team zur Titelverteidigung führen und den DSV-Athleten gleich einen kräftigen Schub für die kommenden Tage geben. "Ich möchte einfach das Beste aus mir rausholen und das Beste zeigen. Wenn das funktioniert, dann wäre ich glücklich", sagte Dahlmeier.

Laura Dahlmeier hatte ein Jahr mit "Höhen und Tiefen"

Ihr Einsatz beweist aber auch, welch große Erwartungen auf der Doppel-Olympiasiegerin ruhen. Der DSV hofft mit ihr im Team gleich auf die erste Gold-Medaille. Beinflussen lässt sich Dahlmeier davon aber nicht. "Es macht Spaß, hier zu laufen. Ich fühle mich gut, es passt, aber man muss schauen, was dabei herauskommt", sagte sie nach einem Jahr mit einigen "Höhen und Tiefen".

Dahlmeier wird im Rennen über 2x6 und 2x7,5 km im "Östersunds Skidstadion" an Position zwei laufen und wird dabei von Vanessa Hinz (Schliersee), Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Sprint-Weltmeister Benedikt Doll (Breitnau) unterstützt. Aus der siegreichen Mixed-Staffel von Hochfilzen fehlt damit nur Simon Schempp (Uhingen), der aus Formgründen gar nicht für die Titelkämpfe nominiert worden war.

Und wie steht es um die Form der anderen deutschen Biathleten? Die AZ nennt die aussichtsreichsten Kandidaten.

Denise Herrmann: Die ehemalige Langläuferin scheint gerade rechtzeitig in Form gekommen zu sein. Zuletzt in den USA feierte sie ihren ersten Saisonsieg in der Verfolgung nach einer langen Durststrecke. Läuferisch ist Herrmann ohnehin eine Klasse für sich, ihre Leistungen am Schießstand lassen aber oft zu wünschen übrig.

Läuferisch eine der Besten: Denise Herrmann.

Läuferisch eine der Besten: Denise Herrmann.

Franziska Preuß: Mit ihrem Sieg im Massenstart von Ruhpolding ließ die 24-Jährige aufhorchen. Gerade bei Groß-Events scheint ihr aber manchmal das Pech am Ski oder am Gewehr zu kleben. Dazu plagen sie - ähnlich wie Dahlmeier - oft gesundheitliche Probleme. An guten Tagen dennoch eine Medaillenkandidatin.

Für eine Medaille gut: Franziska Preuß.

Für eine Medaille gut: Franziska Preuß.

Benedikt Doll: "Ein sehr starker Läufer", sagte Ex-Trainer Fritz Fischer zur AZ über den Breitenauer, der als Titelverteidiger im Sprint nach Östersund reist. Ob ihm solch ein Coup nochmal gelingt? Probleme könnten Doll vor allem windige Tage bereiten, meint Fischer, "wenn du ohnhehin nicht der sicherste Stehendschütze bist".

Titelverteidiger im Sprint: Benedikt Doll.

Titelverteidiger im Sprint: Benedikt Doll.

Arnd Peiffer: "Die Kunst ist es, gleich im ersten Rennen voll da zu sein. Man möchte nicht erst beim dritten Rennen in Schwung kommen", sagte er. Der Routinier kam, Staffel-Plaketten mit eingerechnet, seit 2009 von jeder WM mit einer Medaille nach Hause.

Medaillensammler: Arnd Peiffer.

Medaillensammler: Arnd Peiffer.