Überblick

Kahn kämpft um seinen Job - Rummenigge kehrt nicht zurück

Bayerns Vorstandschef sagt: "Es geht immer um den FC Bayern." Auch Brazzo in der Kritik


Von Maximilian Koch

München - In der schwersten Bayern-Krise seit Jahren ist Oliver Kahn in den Mittelpunkt gerückt - obwohl der Vorstandsvorsitzende beileibe nicht der einzige Akteur der Münchner ist, der in den vergangenen Monaten Fehler gemacht hat. Auch die Entscheidungen von Sportvorstand Hasan Salihamidzic, dem Kader-Verantwortlichen, werden intern überprüft. Zu Recht. Ganz klar: Auf das Duo kommen komplizierte Wochen zu, ihre Zukunft ist ungewiss.

Doch wie schon einst als Torwart auf dem Platz wehrt sich Kahn nun gegen die Widerstände, er kämpft um seinen Job. "Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern", sagte Kahn der "Bild", nachdem Gerüchte um eine mögliche Freistellung die Runde gemacht hatten. Kahn richtete seinen Blick lieber nach vorne. "Die sportlichen Ergebnisse, die wir zuletzt abgeliefert haben, entsprechen nicht unseren Erwartungen. Das Ziel ist es, den FC Bayern wieder genau dorthin zurückzuführen, wo er hingehört: An die Spitze in allen Wettbewerben. Dafür werden wir jeden Stein umdrehen", sagte der 53-Jährige.

Unterstützung erhielt Kahn am Freitag von Bayern-Trainer Thomas Tuchel. "Ich spüre hier eine ruhige, fokussierte Atmosphäre, eine positive Energie und spüre im Zentrum des Sturms wahrscheinlich die berühmte Ruhe", sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor der Partie bei Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Die Themen außerhalb würden seiner Meinung nach über das Ziel hinausschießen, führte Tuchel aus. "Meine Zusammenarbeit mit Brazzo, mit Olli ist ruhig, ist zielorientiert, lösungsorientiert und in einer positiven Grundstimmung. Sie haben als Spieler diesen Klub geprägt. Die haben den Siegeswillen in sich."

Und dennoch: Es kursieren bereits erste Namen für die mögliche Nachfolge von Kahn/Salihamidzic. Sogar Florian Hoeneß, der Sohn von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, wird genannt. Karl-Heinz Rummenigge, so viel ist sicher, kehrt nicht zurück.