Wenn es einen Spieler gibt, dessen Gesicht gleichzeitig das Gesicht der Straubing Tigers ist, dann kann das natürlich nur Michael Brian "Mike" Connolly sein. Nicht zuletzt wegen der Lücke in der oberen Schneidezahnreihe - einem kosmetischen Makel, der durchaus branchenüblich, in seinem Fall aber noch ein bisschen markanter als bei vielen Kollegen ist. Unabhängig von solchen Äußerlichkeiten ist der Kanadier aber einfach ein grandioser Eishockeyspieler mit einem besonderen Instinkt fürs Teamplaying. Und immer dann, wenn man fast befürchtet, dass er jetzt doch mal seinen 34 Jahren Tribut zollen muss und er nicht mehr jedem Puck hinterherkommt, serviert er einem Tigers-Kollegen auf dem Eis wieder einen seiner Zuckerpässe, dass der gar nicht anders kann, als daraus ein Tor zu machen. Oder er trifft gleich selbst, wie in den beiden letzten Begegnungen der Tigers vor der Länderspielpause am vorvergangenen Freitag daheim gegen München und zwei Tage später in Mannheim, wo er seine Tore Nummer 101 und 102 für Straubing erzielte und in der Liste der ewigen DEL-Torschützen mit seinem ehemaligen Sturm-Buddy Jeremy Williams als Führendem erst gleichzog und ihn dann überholte. Den Rekord nimmt Mike Connolly gerne mit - richtig wichtig ist er ihm nicht. Haupt-Priorität hat für den Kanadier sowieso, "meinen Teil dazu beizutragen, dass die Tigers auch in dieser Saison wieder Playoffs spielen". Damit löst er auch ein Versprechen ein, dass er dem Klub vor neun Jahren mal gegeben hat.