TSV 1860 siegt 1:0 gegen SSV Ulm

Von Abruscia bis Owusu: Die Erkenntnisse zum Löwen-Test


Kam von den Stuttgarter Kickers zum TSV 1860: Alessandro Abruscia.

Kam von den Stuttgarter Kickers zum TSV 1860: Alessandro Abruscia.

Von Patrick Mayer / Online

Die Löwen gewinnen im Test gegen den SSV Ulm 1:0. Torschütze Alessandro Abruscia überzeugt, das gilt auch für einen Jung-Löwen. Doch ansonsten hapert es in der Offensive des TSV 1860.

München - Ein wenig weht ja immer auch die gute alte Zeit über Giesing. Und so war auch das Testspiel am Mittwochnachmittag ein Schweif in die Vergangenheit. Genauer gesagt in die Bundesliga-Saison 1999/2000. Jene Spielzeit, als Werner Lorant die Löwen bis in die Champions-League-Qualifikation führte - und der SSV Ulm 1846 nach nur einem Jahr Erstklassigkeit direkt wieder abstieg.

Alessandro Abruscia trifft für Sechzig

"Wo spielen die heute?", fragte einer der rund 300 Zuschauer. "Regionalliga Südwest", antwortete ein anderer. Gegen die schwäbischen Spatzen reichte es für die Sechzger im Test am Ende zu einem 1:0 - durch ein Tor des Schwaben Alessandro Abruscia (25. Minute).

"Ich habe einige Ansätze gesehen, etwa, wie wir das Gegenpressing umspielen", meinte Geschäftsführer und Ersatz-Trainer Günther Gorenzel. Die AZ erklärt die weiteren blauen Erkenntnisse:

Alessandro Abruscia hebt sich hervor

Echte Löwen-Alternative Abruscia: VfR Aalen heißt der kommende Gegner des TSV 1860. Unweit seiner schwäbischen Heimat Waiblingen hatte der Mittelfeldspieler beim 4:1 im Hinspiel seinen bislang mit Abstand besten Auftritt im Löwen-Dress, schoss dabei zwei Tore. Nun gelang ihm nach dynamischem Haken und sattem Abschluss das Siegtor gegen die Ulmer. "Man darf ja nicht vergessen, dass der eine oder andere lange verletzt war oder wenig Spielpraxis hatte", sagte Gorenzel - und meinte sicher auch Abruscia.

Coach Daniel Bierofka hatte ihn nach der Gala auf der Ostalb fast gar nicht mehr berücksichtigt - diesmal hätte er beinahe noch ein Tor draufgelegt. "Da muss Owusu aus der Umschaltbewegung heraus quer auf Abruscia legen", erklärte Gorenzel die Szene, als Prince Osei Owusu frei vor dem Tor nur nach links hätte durchstecken müssen und an SSV-Keeper David Hundertmark scheiterte (49.).

Prince Osei Owusu bleibt blass

Keine Express-Alternative Owusu: "Wir haben das zweite Tor liegen lassen", sagte der Sechzig-Boss - und meinte wohl den Leih-Stürmer von Arminia Bielefeld. "Man merkt, dass ihm teilweise noch die Bindung zum Spiel fehlt", erklärte der Österreicher. Auf dem Platz war Owusu zwar präsent, aber weitgehend harmlos. Dabei brauchen die Giesinger einen, der endlich mal wieder Tore in Serie garantiert. "Klar ist, dass wir uns vorne mehr durchsetzen müssen", meinte Gorenzel.

An den TSV 1860 ausgeliehen: Prince Osei Owusu.

An den TSV 1860 ausgeliehen: Prince Osei Owusu.

Langzeit-Alternative Dressel: Als "Herzkammer der Löwen" bezeichnete Präsidentschaftskandidat Athanasios "Saki" Stimoniaris unlängst das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) an der Grünwalder Straße 114. Vor eben jener "Herzkammer" spielten die Sechzger gegen Ulm, während ungewiss ist, wie es aus Kostengründen mit dem NLZ weitergeht.

Mit Dennis Dressel drängt zumindest ein weiterer Jung-Löwe aus der Jugend-Akademie zu den Profis. Und zwar mit Nachdruck. Gegen Ulm zeigte der Spielmacher in einigen Szenen sein Können - und bewies für seine jungen 20 Jahre eine bemerkenswerte körperliche Robustheit.

Fiel in dieser Saison lange aus: Löwe Benjamin Kindsvater.

Fiel in dieser Saison lange aus: Löwe Benjamin Kindsvater.

Keine neue Alternative für die Offensive: Gorenzel hatte angekündigt, eine Formation testen zu wollen, "die wir oft wählen, wenn wir in Rückstand geraten". Hieß: Sascha Mölders und Stefan Lex als vorderste Stürmer, dahinter Nico Karger und Benjamin Kindsvater. Der Trostberger gab nach langer Verletzungspause (Adduktorenprobleme) sein Comeback - und wirkte noch am agilsten. Lösungen fielen den Löwen bei Ballbesitz nicht wirklich ein.

So blieb Gorenzels wichtigste Erkenntnis: "Das finale Durchsetzungsvermögen fehlt uns."

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