Wiedersehen mit Ex-Löwe

TSV 1860: Warum die Partie gegen Braunschweig besonders emotional wird


Der TSV 1860 empfängt Eintracht Braunschweig im ersten Pflichtspiel des Jahres.

Der TSV 1860 empfängt Eintracht Braunschweig im ersten Pflichtspiel des Jahres.

Von Bernhard Lackner

Traditions-Duell für den TSV 1860! Am Sonntag empfangen die Löwen aus München die Löwen aus Braunschweig. Die Partie gegen den Aufstiegsaspiranten dürfte aus verschiedenen Gründen emotional werden.

München - TSV 1860 gegen Eintracht Braunschweig - das Duell der Löwen! Am Sonntag empfängt Sechzig zum Jahresauftakt Eintracht Braunschweig im Grünwalder Stadion (13 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Die Partie gegen den Aufstiegsaspiranten aus Niedersachsen dürfte aus vielerlei Hinsicht einiges an Brisanz mit sich bringen.

Braunschweig leiht Ex-Löwe Pourié aus

Am Dienstagabend meldeten die Braunschweiger Vollzug und verpflichteten den ehemaligen Sechzig-Profi Marvin Pourié vom Karlsruher SC. Der Drittliga-Torschütze der vergangenen Saison wird bis zum Sommer von den Badener ausgeliehen.

Pourié spielte von 2009 bis 2010 bei den Münchner Löwen, kam allerdings nur auf fünf Einsätze bei den Profis. Fußballerisch trat er in München kaum in Erscheinung, für Schlagzeilen sorgte er dennoch.

Marvin Pourié lief von 2009 bis 2010 für den TSV 1860 auf.

Marvin Pourié lief von 2009 bis 2010 für den TSV 1860 auf.

Pourié vom TSV 1860 suspendiert worden

"Marvin, komm, wir gehen", der Satz von Rüdiger Pourié, Vater des damals 18-Jährigen, erlangte Kultstatus.

Pourié war in einer Trainingseinheit mit Abwehr-Routinier Torben Hoffmann aneinandergeraten und handgreiflich geworden. Der Offensivspieler folgte daraufhin den Worten seines Vaters, verließ den Trainingsplatz und wurde suspendiert. Ein weiterer Einsatz bei den Löwen-Profis blieb aus.

Nun könnte es ein Wiedersehen gegen seinen Ex-Klub geben, der Neuzugang der Braunschweiger ist bereits am Wochenende spielberechtigt.

Spuck-Attacke von Bekiroglu

Doch auch ein Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit dürfte weiterhin für Aufsehen sorgen. Seit dem Gastspiel der Sechzger in der vergangenen Saison hat das Duell gegen Braunschweig einen faden Beigeschmack. Ende März 2019 gastierte der TSV 1860 in Niedersachsen, beide Teams befanden sich im Abstiegskampf. Kurz vor dem Schlusspfiff spuckte Sechzig-Spielmacher Efkan Bekiroglu den Braunschweiger Benjamin Kessel an und wurde in der Folge für drei Spiele gesperrt.

Kessel soll den Deutsch-Türken Bekiroglu zuvor rassistisch beleidigt haben, mangels Beweisen wurde das Verfahren ohne eine Sperre eingestellt. Dafür wurde sein Teamkollege Robin Becker im Nachhinein aufgrund mutmaßlich rassistischer Äußerungen zunächst für fünf Spiele gesperrt.

Doch nach einer Berufungsverhandlung am Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes wurde die Sperre aufgehoben, ein genauer Nachweis eines Fehlverhaltens konnte doch nicht erbracht werden. Becker fehlte der Eintracht somit nur für ein Spiel.

Hatte sich am Ende in Braunschweig überhaupt nicht mehr im Griff: Löwe Efkan Bekiroglu (Mi.).

Hatte sich am Ende in Braunschweig überhaupt nicht mehr im Griff: Löwe Efkan Bekiroglu (Mi.).

Rassismus-Eklat: Ex-Bayer Rau attackiert Sechzig

Eintracht-Aufsichtsrat Tobias Rau - als ehemaliger Bayern-Spieler ohnehin nicht besonders gut auf die Löwen zu sprechen - attackierte die Sechzger daraufhin.

"Weder die Vorwürfe gegen Benjamin Kessel, noch gegen Robin Becker sind für uns als Verein nachvollziehbar und basieren auf bloßen - bis heute nicht nachgewiesenen - Behauptungen einzelner Spieler des TSV 1860 München", erklärte Rau damals. Nun treffen die Verantwortlichen also wieder aufeinander, auch die beteiligten Spieler dürften auf dem Platz stehen. Emotionen? Garantiert!

Zumal Sechzig, aktuell auf Rang 10, mit einem Sieg gegen Braunschweig bis auf einen Zähler an den derzeitigen Tabellenvierten heranrücken würde.

Lesen Sie hier: Reisinger weist Mobbing-Vorwürfe gegen Bierofka zurück