Trainerwechsel beim Bayernliga-Schlusslicht

Eigengewächs Kammerl trennt sich von Ruhmannsfelden


Wolfgang Kammerl und die SpVgg Ruhmannsfelden gehen getrennte Wege.

Wolfgang Kammerl und die SpVgg Ruhmannsfelden gehen getrennte Wege.

Von Felix Hüsch

Die SpVgg Ruhmannsfelden, Neuling und Schlusslicht in der Bayernliga Süd, geht mit einem neuen Trainer in das Kalenderjahr 2016: Hans Mühl (55) löst den glücklosen Wolfgang Kammerl (43) ab, der im Sommer Aufstiegstrainer Rudi Damberger beerbt hatte.

Nach neun Niederlagen in Folge zog das abgeschlagene Schlusslicht der Bayernliga Süd, das noch keinen einzigen Heimpunkt einfahren konnte, die Reißleine und trennte sich von Eigengewächs Kammerl, der die Grün-Weißen im Frühjahr 2014 nach einer tollen Aufholjagd noch zum Landesliga-Klassenerhalt geführt hatte.

"Wir haben die Situation mit Wolfgang besprochen und sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass wir es mit einem anderen Trainer probieren möchten. Wir wollen einen Neustart machen und versuchen, die Trendwende zu schaffen. Wolfgang hat gute Arbeit geleistet, die Negativserie hat aber ihre Spuren hinterlassen", berichtet SpVgg-Abteilungsleiter Alois Wittenzellner. "Es ist alles sauber gelaufen und der Schritt ist für alle Beteiligten das Beste. Ich wünsche Hans Mühl und der Mannschaft viel Glück", betont Wolfgang Kammerl, der sogar der erweiterten Ruhmannsfeldener Vorstandschaft angehört.

Die Rückkehr von Hans Mühl, mit dem der Klub 2012 den Aufstieg in die Landesliga schaffte, darf als durchaus überraschend bezeichnet werden, denn in der Endphase der Spielzeit 2012/13 stellten die Verantwortlichen den in Rinchnach bei Regen lebenden Übungsleiter fünf Spieltage vor Schluss frei. "Das war einer unserer größten Fehler. Das haben wir Hans auch so gesagt", berichtet Wittenzellner, der auf den alten und neuen Coach große Stücke hält: "Hans hat eine klare Ansprache und ist ein absoluter Fachmann. Wir sind froh, dass er in einer zweifellos schwierigen Situation in die Bresche springt. Das Engagement mit ihm wurde vorerst bis zum Saisonende vereinbart. Grundsätzlich streben wir aber eine längere Zusammenarbeit an.”

Hans Mühl, der seit seiner Entlassung bei der SpVgg pausierte, freut sich trotz der sportlich relativ aussichtslosen Lage - die Grün-Weißen sind bereits 16 Punkte von der Relegationszone entfernt - auf seine neue Aufgabe: "In mir brennt das Feuer. Wir brauchen bei dem großen Rückstand nicht vom Klassenerhalt zu reden, aber wir wollen eine ordentliche Frühjahrsrunde spielen und ein unangenehmer Gegner sein, der es den anderen Mannschaften nicht leicht macht und vor allem kämpferisch voll dagegen hält."

Seine Demission vor gut zweieinhalb Jahren hat der ehemalige Trainer des TSV Regen längst abgehakt: "Man muss auch mal vergessen können. Das Thema ist erledigt und spielt keine Rolle mehr. Ich kenne das Umfeld in Ruhmannsfelden und den Großteil der Mannschaft. Daher habe ich mich relativ schnell entschieden, auch wenn die Anfrage für mich sehr überraschend und kurzfristig kam." Mühl wird die SpVgg-Mannschaft bereits bei der Hallenlandkreismeisterschaft in Zwiesel betreuen.