Straubing Tigers - Interview

Ohne Eishockey? "Dann wäre ich Mathelehrer... oder Feuerwehrmann!"


Matt Climie steht seit dieser Saison bei den Straubing Tigers im Tor. (Foto: Harry Schindler)

Matt Climie steht seit dieser Saison bei den Straubing Tigers im Tor. (Foto: Harry Schindler)

Von Redaktion idowa

Vom Mathelehrer zum Eishockey-Torhüter - statt Unterricht hält Matt Climie lieber Pucks. Seit dieser Saison steht er bei den Straubing Tigers zwischen den Pfosten. idowa stellt den 33-jährigen Kanadier vor:

Herr Climie, wann haben Sie mit dem Eishockeyspielen angefangen und warum?
Matt Climie: Ich habe mit sechs Jahren in Kanada mit dem Eishockeyspielen angefangen. Meine ganze Familie und meine fünf Geschwister haben alle gespielt und in Kanada ist es ganz normal, dass du Eishockey spielst.

Wollten Sie schon immer Torhüter sein?
Climie: Das hat sich einfach so ergeben. Mein zwei Jahre älterer Bruder war ein wirklich guter Torwart. Als ich acht Jahre alt war, brauchte seine Mannschaft einen zweiten Goalie, ich habe nicht nein gesagt und nur gelächelt. Seitdem stehe ich im Tor.

Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor dem Spiel? Sind Sie abergläubisch?
Climie: Ich versuche, mir eine bestimmte Routine beizubehalten. Ich fahre vor dem Spiel zum Beispiel immer auf dem Fahrrad. Solange es funktioniert, mache ich dasselbe. Früher war ich sehr abergläubisch, inzwischen konzentriere ich mich eher auf die Gegenwart und versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken.

Wo sehen Sie ihre Stärken und Schwächen?
Climie: Ich bin sehr ehrgeizig und arbeite immer hart. Eine Schwäche von mir ist bestimmt, dass ich mich schnell zu sehr ins Spiel rein steigere.

Was würden Sie heute machen, wenn es mit der Profikarriere nicht geklappt hätte?
Climie: Ich bin eigentlich Mathelehrer, aber vielleicht würde ich auch College-Hockey trainieren. Oder ich wäre Feuerwehrmann geworden.

Wie finden Sie Straubing?
Climie: Straubing ist sehr klein, das war eine große Veränderung für mich, da ich die letzten vier Jahre in Chicago gelebt habe. Hier ist es eher ruhig und friedlich, ich genieße das. Und das Essen hier ist super!

Haben Sie schon typisch bayerisches Essen probiert?
Climie: Ja, Schweinebraten mit Sauerkraut. Das war gut.

Wie hat Ihnen das Gäubodenvolksfest gefallen?
Climie: Ich habe so etwas noch nie gesehen. Wir waren ein paar mal mit der Mannschaft dort. Für uns Ausländer war das wichtig. Wir konnten so die bayerische Kultur kennenlernen. Ich werde mir auch eine Lederhose kaufen. Vielleicht sind die jetzt nach dem Gäubodenvolksfest nicht mehr so teuer.

Was war das Erste, das Sie gemacht haben, als Sie in Straubing angekommen sind?
Climie: Als Erstes habe ich mich mit ein paar von den Jungs auf einen Kaffee getroffen. Danach bin ich zu McDonalds und habe das freie W-Lan benutzt. Ich habe leider noch kein Internet zu Hause.

Wie verbringen Sie einen freien Tag?
Climie: Ich bin gerne draußen. Entweder ich mache eine Radtour oder ich gehe spazieren und Kaffeetrinken. Ich bin sehr aktiv und erkunde gerne neue Städte.

Was ist Ihr persönliches Ziel in dieser Saison?
Climie: Das Wichtigste ist, dass ich gesund bleibe und wir als Team zusammenwachsen. Wenn alles so funktioniert wir wir uns das vorstellen, sollten wir am Ende der Saison in den Play-Offs sein.

Was war bis jetzt der beste Moment in Ihrer Karriere?
Climie: Mit Abstand die schönsten Momente waren meine Spiele in der NHL. Das ist der Traum eines jeden Eishockeyspielers. Das war mein Kindheitstraum, der wahr geworden ist.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Climie: Ich habe viel Energie, bin spontan und immer aktiv. Ich bin nicht der Typ der gerne still sitzt.