Zweite Saison in der NHL

Die Reifeprüfung für Tobias Rieder


LOB VON HÖCHSTER STELLE: "Mit ihm will jeder zusammenspielen", adelt Chefcoach Dave Tippett (re.) seine "Allzweckwaffe" Tobi Rieder.

LOB VON HÖCHSTER STELLE: "Mit ihm will jeder zusammenspielen", adelt Chefcoach Dave Tippett (re.) seine "Allzweckwaffe" Tobi Rieder.

Der Landshuter Tobias Rieder steht vor seiner zweiten Saison in der besten Eishockey-Liga der Welt.

"Auf der Xbox hab' natürlich ich die Nase vorne, kochen tu' ich auch etwas öfter als Connor - aber er leistet gute Arbeit im Abwasch", sagt Tobi Rieder mit einem Grinsen. An der Rollenverteilung zwischen Rieder und seinem amerikanischen Teamkollegen Connor Murphy ist in der Junggesellen-WG in Glendale, Arizona, also alles beim Alten geblieben. Eine Sache ist freilich grundlegend anders: In dieser NHL-Saison hat der 22-jährige Landshuter gleich von Beginn an einen festen Platz im 23 Mann starken Kader der Arizona Coyotes.

Dafür hat Rieder kräftig investiert. Das Schicksal vom vergangenen Herbst, als er trotz guter Vorbereitung von den Coyotes zunächst in die AHL zu den Portland Pirates abgeschoben wurde, soll ihm nicht noch einmal widerfahren. Also bereitet er sich noch akribischer vor. Nach der Eishockey-WM in Tschechien hält sich Rieder den Sommer über in Landshut fit, schindet sich dann ab August in Übersee. Kommt mit verbessertem Abschluss und exzellenten Fitnesswerten ins Trainingscamp. Und überzeugt.

"Rieder kann in jeder Situation spielen"

In Arizona schätzen sie an Tobi Rieder vor allem seine Unbekümmertheit, sein Selbstbewusstsein und seine Vielseitigkeit. "Er kann in jeder Situation spielen: in Unterzahl, in Überzahl, gegen die Topspieler der Liga", sagt Chefcoach Dave Tippett. Rieder sei ein gutes Beispiel, wie man es richtig macht. "Er ist ein kluger Spieler und jetzt schon einer von denen, mit denen alle anderen zusammenspielen wollen." Viele Vorschusslorbeeren. Nun folgt die Reifeprüfung.

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Nicht wenige Experten prophezeien dem Landshuter in dieser Spielzeit den endgültigen Durchbruch in der stärksten Eishockey-Liga der Welt. Die Erwartungshaltung ist gestiegen. Für Tobi Rieder selbst kein Problem: "Natürlich ist ein bisserl Druck da. Aber ich versuche einfach, ihn so gut ich kann zu verdrängen. Ich konzentriere mich bloß auf meinen Job auf dem Eis und versuche, ein verantwortungsvoller Spieler zu sein."

Rieders Vertrag mit den Arizona Coyotes läuft noch bis zum Ende der Saison. Er sieht das locker. "Ich lasse es einfach auf mich zukommen", sagt der bodenständige Landshuter: "Ich konzentriere mich nur aufs Eishockey, und wenn es da gut läuft, kommt das andere von alleine." Klingt nach Xbox - ist in der Realität aber verdammt harte Arbeit.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Wochenendausgabe der Landshuter Zeitung.