Aus der Hauptstadt

Plötzlich kann es nicht mehr schnell genug gehen


Klaus Sterzenbach berichtet für unsere Mediengruppe aus dem politischen Berlin. Einmal in der Woche erscheint seine Hauptstadtkolumne.

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"Das Meer war unzerstörbar. Tausend Flotten hinterließen auf ihm keine Spur. Das Meer sah jeden Tag anders aus und blieb sich darin bis in Ewigkeit gleich. Solange es das Meer gab, war die Welt nicht elend." Diese Zeilen erschienen 1983 und sie machten ihren Verfasser reich und berühmt - fast zwei Millionen Exemplare wurden von der deutschen Ausgabe verkauft, dazu kommen Übersetzungen in 30 weitere Sprachen. "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny feierte einen Polarforscher und Kapitän zu See, der im 19. Jahrhundert seine Probleme hatte mit der Schnelllebigkeit seiner Zeit, aber viele Leser sahen in der Geschichte auch eine Art Parabel auf unsere Gegenwart. Das Wort "Entschleunigung" gab es zwar schon länger, doch nun tauchten immer mehr einschlägige Ratgeber im Buchhandel auf, um das Innehalten als Qualität zu rehabilitieren. Auch der Igel hat doch seinen Wettlauf gegen den Hasen gewonnen!

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