"Wie Frieden wahren?"

Werner Huth: Verstehe Deine Feinde wie Dich selbst


Werner Huth, Jahrgang 1929, ist Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und Psychoanalytiker mit eigener Praxis in München.

Werner Huth, Jahrgang 1929, ist Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und Psychoanalytiker mit eigener Praxis in München.

Von Werner Huth

Im Jahr 1795 schrieb Immanuel Kant in seiner Altersschrift "Zum ewigen Frieden", Friede sei kein natürlicher Zustand zwischen den Menschen. Deshalb müsse er gestiftet und abgesichert werden. 1931 fragte Albert Einstein Sigmund Freud in einem Brief: "Gibt es eine Möglichkeit, die psychische Entwicklung der Menschen so zu leiten, dass sie den Psychosen des Hasses und des Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger werden?" Freud antwortete ihm, es gäbe zwei Triebe, einen zum Lieben und einen zum Hassen. Beide seien für das Leben unerlässlich, denn aus ihrem "Zusammen- und Gegeneinanderwirken... gehen die Erscheinungen des Lebens hervor". Er schloss mit der "vielleicht nicht utopischen Hoffnung, dass der Einfluss der kulturellen Einstellung und der berechtigten Angst vor den Wirkungen eines Zukunftskrieges dem Kriegführen in absehbarer Zeit ein Ende setzen wird".

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