Familie startet Typisierungsaktion

Lebensretter für krebskranken Herbert gesucht


Herbert und Maxi kämpfen gemeinsam gegen den Krebs: Eine Stammzellenspende soll das Leben des 61-Jährigen retten.

Herbert und Maxi kämpfen gemeinsam gegen den Krebs: Eine Stammzellenspende soll das Leben des 61-Jährigen retten.

Es ist ein verzweifelter Hilfeschrei, der aktuell bei Facebook Verbreitung findet. "Wir brauchen eure Unterstützung für Herbert", heißt es in dem Aufruf. Katrin Kiefl (28) weiß nur zu gut, wie ernst die Lage ist, wie sehr die Zeit drängt. Herbert, das ist ihr Vater. Er ist schwerst krank - Krebs. Von seiner Leidensgeschichte sollen möglichst viele Menschen erfahren. Denn unter ihnen könnte Herberts Lebensretter sein.

Die Leidenszeit des heute 61-Jährigen beginnt 2013, als die Ärzte Lymphdrüsenkrebs diagnostizieren. Ein Schock. Doch Herbert kämpft vehement gegen die heimtückische Erkrankung an. Stets an seiner Seite ist Ehefrau Maximiliane, die alle nur "Maxi" nennen. Gemeinsam mit ihren Kindern Katrin und Philipp (heute 26) meistern sie die schwere Zeit.

Katrin Kiefl (3.v.re. , mit Ehemann Stephan) und ihr Bruder Philipp (li., mit Freundin Carmen) starten die Typisierungsaktion für Papa Herbert (re.)

Katrin Kiefl (3.v.re. , mit Ehemann Stephan) und ihr Bruder Philipp (li., mit Freundin Carmen) starten die Typisierungsaktion für Papa Herbert (re.)

2018 der böse Rückschlag: Wieder Krebs, wieder sind die Lymphdrüsen befallen. Doch Herbert verliert nicht den Lebensmut. Medizinische Behandlungen, Chemotherapie, Ärztemarathon - dann endlich scheint der Feind in seinem Körper besiegt.

In diesem Jahr jedoch schlägt das Schicksal besonders erbarmungslos zu. Der Krebs kehrt erneut zurück. Diesmal, so erzählt seine Tochter, sei die Situation noch gefährlicher, noch lebensbedrohlicher. "Sein Immunsystem ist sehr geschwächt", erzählt die 28-Jährige. Immer wieder muss Herbert in Regensburg ins Krankenhaus, wird am Universitätsklinikum und bei den Barmherzigen Brüdern medizinisch versorgt. Jahrelang war er bei BMW in Regensburg beschäftigt, ackerte in der Türmontage des Autobauers. Inzwischen ist er wegen seiner Krankengeschichte in Altersteilzeit.

In diesen Tagen und Wochen muss der 61-Jährige schon die dritte kräftezehrende Chemotherapie über sich ergehen lassen. "Es geht ihm schlecht, aber er ist sehr tapfer", sagt seine Tochter. Und ihre Mutter Maximiliane ergänzt: "Wir geben nicht auf."

Stammzellenspende ist die letzte Hoffnung

Es ist ein Kampf um Leben und Tod. Herbert braucht fremde Hilfe, dringend. Eine Stammzellentransplantation ist die einzige Chance, um den Krebs zu besiegen. Deshalb hofft die gesamte Familie, dass sich möglichst viele Menschen typisieren lassen. Mit der DKMS gemeinnützige GmbH, die deutschlandweit Typisierungen für Krebspatienten organisiert, hat die Familie Kontakt aufgenommen. Unter dkms.de kann man sich registrieren lassen. Je mehr Menschen sich melden, um so größer die Chance, einen passenden Spender zu finden. Für Herbert. Oder einen anderen Patienten, dessen Leben von einer Stammzellenspende abhängt. Der 61-Jährige sagt: "Fünf Minuten eurer Zeit können vielleicht mein und andere Leben retten. Ein großes Danke an alle, die mir diese Hoffnung schenken."