Donaugeflüster

Doppelgänger auf dem Bürgerfest


Ein Blick über die Donau entlang der Steinernen Brücke hin zum Regensburger Dom.

Ein Blick über die Donau entlang der Steinernen Brücke hin zum Regensburger Dom.

Das Bürgerfest war für mich stellenweise wie eine Zusammenschau bekannter Gesichter. Gefühlt jeder aus dem näheren Umkreis war zentriert im Stadtkern aufzufinden. Ich habe sowohl den Freitag als auch den Samstag und Sonntag größtenteils im Menschengewimmel verbracht. Eine Person stach mir dort besonders ins Auge: "Blondes Haar und ein aufgezwirbelter Bart, das kann nur XY sein", dachte ich mir.
Insgesamt zweimal lief er mir flüchtig über den Weg, war aber beide Male in ein Gespräch vertieft. Ich überlegte, wann ICH eigentlich zuletzt mit XY gesprochen habe. Und ich stellte fest, dass das ungefähr zwei Jahre her sein dürfte - obwohl wir uns immer gut verstanden haben. Aber wie das nun mal so ist, sind Wochen und Monate verstrichen. Und so schien die Distanz irgendwann unüberwindbar. Letzten Endes hielt mich das auch davon ab, mich auf dem Bürgerfest bei XY bemerkbar zu machen. Trotzdem packte mich die Neugierde. Einige Tage darauf schrieb ich ihm deshalb eine Nachricht. Sofort schlug er vor, mal wieder einen Kaffee trinken zu gehen. Gesagt, getan. Es stellte sich heraus, dass XY das Bürgerfest gar nicht besucht hatte. Offenbar hat er einen Doppelgänger. Und den wiederum habe ich entdeckt. Aus dem Kaffee wurde ein Abendessen und aus dem Abendessen ein Bier an der Donau. Ein vermeintlicher Klon liefert schließlich Gesprächsstoff en masse. Und in unserem Fall bringt er sogar Menschen zusammen, die sich aus den Augen verloren haben.

Jetzt weiterlesen mit

  • alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
  • als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
  • einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat