1,5 Millionen Euro gesammelt

"Aktion Sonnenschein Regensburg" feiert 40. Geburtstag


Kein Parteitag der Grünen und doch Sonnenblumen wohin man auch blickt: Zahlreichen Unterstützern und Unterstützerinnen wurde bei der 40-Jahr-Feier der Aktion Sonnenschein Regensburg gedankt.

Kein Parteitag der Grünen und doch Sonnenblumen wohin man auch blickt: Zahlreichen Unterstützern und Unterstützerinnen wurde bei der 40-Jahr-Feier der Aktion Sonnenschein Regensburg gedankt.

Von Arrian Correns

Dienst am Nächsten ist Nächstenliebe: Seit 40 Jahren hilft die Aktion Sonnenschein Regensburg unter diesem Motto Kindern mit schweren Einschränkungen und deren Familien. Dies haben Vorsitzende, Personal und Freunde des Vereins am Freitag zelebriert. Dabei hat es neben feierlichen Reden und Danksagungen auch bewegende Einblicke in die Arbeit des Vereins gegeben.

"Allein kann nichts bewirkt werden, man braucht andere", fasste Sissi Riebeling, Vorsitzende der Aktion Sonnenschein Regensburg, die Entstehung des Vereins zusammen. 1978 erstmals initiiert, gründete sie 1982 zusammen mit Kinderarzt Dr. Bernhard Ostertag und Trägern des St. Martin Kinderzentrum sowie der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg (KJF) die Aktion Sonnenschein. Riebeling ist selbst betroffene Mutter. Ihr drittes Kind kam in Folge einer Viruserkrankung mit massiven Einschränkungen auf die Welt.

Nach 40 Jahren weist der Verein beeindruckende Zahlen auf: In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden etwa 25.000 junge Menschen aus der Oberpfalz, Niederbayern, Teilen Mittelfrankens, Oberfrankens und Schwabens behandelt. Dafür wurden insgesamt 1,5 Millionen Euro in der Vereinsgeschichte gesammelt. Halb Bayern profitiere so von der Arbeit des Vereins, lobte Sozial-Bürgermeisterin Astrid Freudenstein. Dabei fülle der Verein auch wichtige Lücken in der Versorgung.

Dort helfen, wo Mittel fehlen

Michael Eibl, Direktor der KJF, erläuterte: "Wir können dort helfen, wo sonst öffentliche Mittel fehlen." So finanziere man unter anderem Stellen vor, die später durch öffentliche Mittel vollständig getragen werden könnten. Die Notwendigkeit spezifischer Hilfsangebote müsse oft aber erst aufgezeigt werden. Ohne "die Powerfrauen und vereinzelten Powermänner im Verein" ginge dabei nichts, lobte Eibl.

Eine dieser Powerfrauen ist Dr. Christina Kutzer, ärztliche Leiterin des Kinderzentrums St. Martin. In einer Multi-Media-Präsentation verbildlichte sie anhand echter, aber anonymisierter Fälle, wie selbst Kindern mit schwersten physischen und psychischen Behinderungen ein lebenswertes Leben ermöglicht werden kann. Dies sei wahnsinnig wichtig, mahnte sie an: "Behinderte Kinder werden gesellschaftlich totgeschwiegen." Dies führe dazu, dass Familien zu Schattengruppen würden, die nicht selten an den eigenen Belastungsgrenzen arbeiteten.

Individuelle Therapien bringen Lebensfreude

Anträge bei den Krankenkassen gestalteten sich dabei für Betroffene meist zu bürokratisch und langwierig, kritisierte Kutzer. Mit Expertise und ausreichend Zeit könne man bei der Aktion Mensch hingegen ermöglichen, dass auch Kinder mit schwersten Einschränkungen große Lebensqualität zurückerlangten, sobald sie die richtige Unterstützung erführen.

Dabei würden individuell angepasste Gerätschaften und Therapieansätze helfen, wie zum Beispiel ein "Gravity-Chair", der das Sitzen für motorisch eingeschränkte Patienten enorm erleichtert, geführte Waldspaziergänge, oder auch Tiertherapien.

Vereinsvorsitzende Riebeling hielt fest: "Wir feiern hier heute nicht nur das Engagement von Freunden und Förderern, sondern auch die Menschen, die im Kinderzentrum St. Martin Familien großartig begleiten und mit ihrer Arbeit so viel Gutes bewirken".