Baseball

Von Regensburg nach Minnesota: Niklas Rimmel wechselt in die USA


Das Baseballtalent Niklas Rimmel, hier im Trikot der Buchbinder Legionäre Regensburg, wird im nächsten Jahr zu den Minnesota Twins nach Amerika wechseln.

Das Baseballtalent Niklas Rimmel, hier im Trikot der Buchbinder Legionäre Regensburg, wird im nächsten Jahr zu den Minnesota Twins nach Amerika wechseln.

Von Bastian Häns

Das 18-jährige Baseballtalent Niklas Rimmel von den Buchbinder Legionären Regensburg wird seinen ersten Profi-Vertrag in Amerika unterschreiben. Nach Abschluss seines Abiturs tritt er den weiten Weg in das Land unbegrenzter Möglichkeiten an.

Er gilt als eines der größten Talente im deutschen Baseball. Es kommt also nicht von ungefähr, dass der inzwischen 18-jährige Rimmel seinen ersten Profi-Vertrag bei den Minnesota Twins unterschreiben wird. Doch momentan gilt seine Konzentration noch der Schule, da er in diesem Schuljahr sein Abitur macht. 2018 macht er dann den großen Schritt nach Amerika.

Über die Bayernauswahl zu den Legionären Regensburg

Rimmel war im Jahr 2014 von den Fürth Pirates in das Sportinternat der Buchbinder Legionäre Regensburg gewechselt, nachdem er das Umfeld auch schon öfter in der Bayernauswahl kennengelernt hatte. Dort durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und konnte auch schon Bundesliga-Erfahrung sammeln.

Auf seine vergangene Zeit in Regensburg blickt Rimmel mit Wohlwollen zurück: "Aufgewachsen in einem Fußball-Land kann man sich das nicht so richtig vorstellen. In Regensburg wird man ganz anders gefördert als in kleineren Vereinen. Meine Zeit hier, vor allem das Training hat mich auf jeden Fall extrem weitergebracht."

Neue Möglichkeiten

Nun richtet Rimmel seinen Fokus auf die Minnesota Twins: "Ich freue mich extrem auf meine Zukunft in Amerika. Wenn ich weiter so hart arbeite, werde ich meine Ziele hoffentlich auch erreichen. Auch freue ich mich auf die neuen Möglichkeiten, die sich in den USA für mich ergeben, um mich weiterzuentwickeln. Allein die Trainer, die oft selbst schon MLB gespielt haben, werden mir extrem helfen können. Auch wegen der Spieler, die hier alle auf einem Niveau sind, muss man immer alles geben und sich selbst fordern. Die Professionalität ist einfach noch einmal viel höher", sagte er voller Vorfreude.

In den USA zu spielen war schon immer Rimmels Traum, dass dies nun klappt erfüllt ihn mit Stolz: "Die USA sind der Traum eines jeden Baseballspielers. Dass das bei mir jetzt geklappt hat, freut mich sehr. Ich bin ein sehr ehrgeiziger und zielstrebiger Spieler und will immer das Maximale aus mir herausholen. Auch in Amerika habe ich große Ziele", sagt Rimmel, fügt aber auch hinzu, dass es ein langer und harter Weg bis zum großen Ziel MLB sein werde.

In Minnesota wird der 18-Jährige Pitcher zunächst in einem Internat untergebracht, dies wird sich jedoch, je höher er spielt, ändern: "Zu Beginn werde ich auf jeden Fall in einem Internat leben, einem Complex wie es die Amerikaner nennen. Je höher ich dann spiele, desto freier werde ich leben. Im Laufe der Zeit will ich mir wahrscheinlich dann auch eine Wohnung mieten."

Sprach- und Kulturbarriere Amerika

Die Umstellung von Deutschland zu Amerika wird in den ersten Wochen Niklas Römmels Leben prägen: andere Sprache, andere Kultur und vor allem ein anderes Baseball-Niveau. Dies spielt sich aber laut Rimmel schnell ein: "Ich war schon öfter in den USA und auch wegen meiner schulischen Ausbildung dürfte die sprachliche Barriere kein größeres Hindernis sein. Klar ist der Baseball eine ganz andere Herausforderung. Es werden ganz andere Ansprüche herrschen, aber dessen bin ich mir bewusst. Ich will diese Herausforderung annehmen und meistern."

Max Kepler, der den gleichen Weg von den Buchbinder Legionären Regensburg zu den Minnesota Twins gegangen war, spielt nun in der MLB und gilt als bester deutscher Baseballer. Er ist Rimmels Vorbild. "Man kann uns zwei Spielertypen zwar nicht vergleichen, da wir auf zwei komplett unterschiedlichen Positionen spielen, aber wenn man seine Karriere betrachtet und auch seinen Weg über Regensburg, will ich ihm das natürlich nachmachen."

Kontakt hatte er jedoch noch keinen zu Kepler: "Wir haben nicht gesprochen. Die Entscheidung für Minnesota folgte unabhängig von ihm. Es ist für mich eine Ehre, in demselben Club zu spielen und den gleichen Weg einzuschlagen."

Vom Fußballer zum Baseballer

Zum Baseball gekommen ist Rimmel durch seinen Vater: "Früher habe ich wie jeder hier Fußball gespielt. Dann habe ich mit meinem Vater, der früher selbst Baseball-Bundesliga gespielt hatte, immer wieder ein bisschen Baseball gespielt und habe gemerkt, dass ich mich relativ schnell entwickle. Ich wollte immer besser werden und so begann meine Karriere. Ich denke ich habe von meinem Vater da gute Gene in die Wiege gelegt bekommen."

Was seinen Sport so attraktiv macht? "Ich liebe das Duell zwischen Pitcher und Schlagmann. Vor allem, weil ich dabei auch immer wieder tricksen kann. Das finde ich wirklich sehr faszinierend. Da kommt es überhaupt nicht darauf an, ob da jetzt ein Deutscher oder ein Amerikaner vor dir steht. Um sich in eine günstige Lage zu bringen, muss man immer mit demselben Fokus rangehen", begründet Rimmel.

In Deutschland ist die Sportart Baseball längst nicht so verbreitet wie in den USA. Die Entwicklung des Sports in Deutschland, speziell in Regensburg sieht der Pitcher jedoch positiv: "Die Entwicklung in Regensburg ist sehr gut. Allein, dass immer wieder Spieler aus Regensburg den Schritt nach Amerika schaffen, spricht Bände. Auch wenn wir in den letzten Jahren nicht immer die Resultate einfahren konnten, die wir uns vorgestellt haben. Im Moment bekommen immer mehr Internatsschüler die Chance, in der Bundesliga zu spielen. Ich halte das für einen guten Schritt. Der deutsche Baseball ist auch in der Entwicklung. Das liegt meines Erachtens auch daran, dass ehemalige MLB-Spieler in die Bundesliga geholt werden."