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Patrick ist Punk


Foto: dv

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Lederarmbänder, eine Jacke verziert mit Aufnähern und Nieten und eine selbstgenähte Hose - so kann man den Kleidungsstil von Patrick aus Passau beschreiben. Der 17-Jährige geht auf die Fachoberschule (FOS) in Straubing und ist bekennender Punk.

Bis er in diese Szene kam, hat er aber eine lange Entwicklung durchgemacht. "Ich war schon Hip-Hopper, Styler, sogar in der Techno-Szene habe ich mich aufgehalten - bis ich einen Punk kennengelernt habe", sagt Patrick. Sie haben sich über diese Szene unterhalten, Patrick war sofort interessiert und ihm wurde klar, dass die Einstellung der Punks mit seiner übereinstimmt. "Meine Eltern sind nicht wirklich begeistert, weil sie glauben, dass ich mir dadurch die Zukunft verbaue", erklärt der 17-Jährige. Deshalb streiten sie oft - zum Beispiel, wenn sich der Jugendliche eine neue Haarfarbe zulegt. In der Schule und auch in seinem Freundeskreis wird Patrick akzeptiert. Manchmal erntet er erstaunte, faszinierte oder sogar verachtende Blicke.

Wird er wegen seines Kleidungsstils blöd angemacht, scheut der 17-Jährige keine Diskussionen. "Ich diskutiere gerne und habe viele Gegenargumente, wenn jemand meint, Punks wären asozial und hätten nichts im Kopf", sagt er. Punk sein ist für Patrick mehr als nur ein Kleidungsstil. "Es geht nicht um die Kleidung und auch nicht um eine bestimmte Musikrichtung. Es geht um eine Lebenseinstellung, die man im Herzen trägt", findet der junge Punk. Zu dieser Einstellung gehört seiner Meinung nach der Kampf gegen Normen. Patrick unterstützt alles, was den Menschen hilft und ist wiederum gegen alles, was den Menschen unterdrückt. So wünscht sich der Jugendliche zum Beispiel die Freiheit, sich so anzuziehen, wie er will. "Aber bei Chefs sind radikale Szenemenschen nicht gern gesehen. Deshalb werde ich mich nach meiner Schulzeit fürs Berufsleben optisch anpassen", betont Patrick.