Zweieinhalb Stunden gewählt

Hauptversammlung mit Hindernissen

Beim Riekofener Fischerverein ging es hoch her


Das Team um Dominik Eder (5.v.links) leitet die nächsten drei Jahre die Geschicke des Vereins.

Das Team um Dominik Eder (5.v.links) leitet die nächsten drei Jahre die Geschicke des Vereins.

Es war die Rede von einer Anzeige, Lügen und dem Beschädigen einer Verbindungsstraße. Nach zweieinhalb Stunden Wahl führte Dominik Eder den Fischereiverein Riekofen weiterhin. Mit Willi Gänger und Stefan Rettinger stellten sich zwei langjährige und erfahrene Vorstandsmitglieder aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl.

Es lag Spannung in der Luft am Donnerstagabend im Gasthaus Schiller: Sowohl Bürgermeister Johann Schiller als auch die Mitglieder des Fischereivereins wehrten sich heftig gegen den Vorwurf eines Denglinger Bürgers, dass die Fischer den Verbindungsweg zwischen Riekofen und Dengling kaputtgemacht hätten.

Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Fischereivereins zu der Vorsitzender Dominik Eder neben den 50 Teilnehmern auch Bürgermeister Johann Schiller und Altbürgermeister Armin Gerl begrüßen konnte, blickte Eder zurück auf das abgelaufene Jahr und konnte von einer Vielzahl von Aktivitäten berichten. Neben den Teilnahmen an kirchlichen und gemeindlichen Veranstaltungen brachte der Fischverkauf am Karfreitag Erfolg, ebenso das Königsfischen und das Fischerfest. Am Vereinsweiher bauten die Fischer einen neuen Steg, sie bauten auch das Innere der Fischerhütte aus und stellten einen Container auf. Eder bedankte sich bei allen Helfern. Schriftführerin Sieglinde Markgraf verlas das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung und Kassier Willi Gänger informierte über die Finanzen.

Bürgermeister warnte

Schiller warnte in seinem Grußwort und im Hinblick auf die anstehenden Neuwahlen vor einem Zerfall des Vereins durch den Austausch von wichtigen, langjährigen und erfahrenen Vorstandsmitgliedern. Der Verein habe sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil im Gemeindeleben entwickelt und dies solle nicht aufs Spiel gesetzt werden, sagte Schiller.

Die Kasse stimme, der Vereinsweiher, gepachtet von der Gemeinde, befinde sich in einem hervorragenden Zustand und der amtierende Vorstand habe sehr gute Arbeit geleistet. Persönliche Animositäten sollten zurückgestellt werden. Zur ergangenen Anzeige auf Geschehnisse am Weiher habe der Bürgermeister Rücksprache mit dem Wörther Polizeichef gehalten. Dieser habe bestätigt, dass es bei mehreren Kontrollen durch die Polizei zu absolut keinen Beanstandungen kam.

Sehr verärgert zeigte sich der Gemeindechef über die Aussage eines Denglinger Bürgers bei der dortigen Bürgerversammlung, dass die Mitglieder des Fischereivereins den Verbindungsweg zwischen Riekofen und Dengling kaputtgemacht hätten. "Dagegen verwahre ich mich, die Fischer sind nicht schuldig". Täglich werde dieser Weg von Autofahrern, auch aus Dengling, benutzt, auch die Landwirte fahren mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen auf diesen Wegstrecken.

Neuwahl eine Farce

Die anschließende, vom Bürgermeister geleitete, Neuwahl geriet zur Farce. Zuvor appellierte er noch einmal an die ausscheidenden Mitglieder Willi Gänger und Stefan Rettinger zur erneuten Kandidatur. Während Gänger wortlos erneut verneinte, tat Rettinger seine offensichtliche Enttäuschung über Vergangenes kund. "Ich lasse mir nicht offen ins Gesicht lügen". Nachdem die Anzahl der Wahlberechtigten festgestellt, und die Neuwahl schon fast abgeschlossen war, meldeten sich noch weitere Anwesende und bekundeten aufgrund eines Missverständnisses ihre Teilnahmeberechtigung an der Wahl. Also alles noch mal auf Anfang. Dominik Eder wurde als Vorsitzender in seinem Amt bestätigt. Während im ersten Wahlvorgang Peter Szekeres zum Stellvertreter gewählt wurde, warf nun im zweiten Wahldurchgang auch Claudia Rötzer ihren Hut in den Ring. Beide erhielten, bei nun 34 Wahlberechtigten, die gleiche Stimmenanzahl, zwei Mitglieder hatten allerdings den schon gewählten Eder auf ihre Zettel schrieben. Nun stand es also 16:16. Die Stichwahl ergab einen 18:16-Erfolg für Peter Szekeres. Auch bei den Kassenprüfern wurde mehrfach schriftlich gewählt. Rötzer wurde erste Kassenprüferin. Max Müller setzte sich als zweiter Prüfer gegen Martin Schmid durch. So konnte die Wahl für die Dauer von drei Jahren nach über zweieinhalb Stunden wie folgt abgeschlossen werden: Erster Vorsitzender Eder, Stellvertreter Szekeres, Kassenwart Daniel Aichner, Schriftführerin Sieglinde Markgraf, erster Gewässerwart Pablo Martinez Bascoy, Stellvertreter Arnold Dörr, Jugendwart Markus Glöbl, Kassenprüfer Rötzer und Müller.